Hochaktuell aber einfach zu unübersichtlich
Bewertet mit 3 Sternen
Inhalt:
„Heiligabend: Die einflussreichsten Personen Deutschlands werden in ihren Häusern eingesperrt – und ihre Geiselnahmen live übertragen. Der Showmaster tritt vor die Kamera und erklärt die Spielregeln: »Zwar wählen die Menschen ihre Regierung, die Macht liegt jedoch längst nicht mehr beim Volk. Heute präsentieren wir Ihnen diejenigen, die wirklich entscheiden, wer zum Gewinner und wer zum Verlierer des Systems wird. Und glauben Sie mir, jeder von ihnen hat mindestens eine Leiche im Keller.« Nun haben die Zuschauer die Wahl, wer mit einem blauen Auge davonkommt und wer bluten muss. Während die Menschen wie gebannt vor ihren Bildschirmen sitzen, wird eine Frage immer lauter: Wer sind die Drahtzieher hinter der Reality Show?“
Schreibstil/Art:
Die gefühlt hundert Charaktere machten es mir anfangs echt nicht einfach. Ich habe versucht aufmerksam zu lesen, mir Details und Merkmale zu merken aber auf Dauer ist es einfach anstrengend. Was ich außerdem ziemlich verwirrend fand, sind die spontanen Rückblicke in die Vergangenheit. Diese kamen oft nach einem wichtigen Ereignis direkt hinterher. Das hat mich manchmal raus gebracht.
An sich lässt sich der Roman dennoch gut lesen; kurze Kapitel, lockere und zeitgemäße Sprache und ansprechende Themenvielfalt.
Fazit:
Mein Fazit ist gespalten. Einerseits finde ich die Idee einfach genial, gut konstruiert und originell. Andererseits haben mir die eindeutig zu vielen Wechsel, sowie nur kurz angeschnittene und eingeführte Handlungen nicht wirklich gefallen. Zum Schluss kamen spontane Andeutungen zu möglichen Erzählsträngen hinzu. Diese Art, eine Story zu beenden, hat mir nicht zugesagt. Schade, habe einen Roman mit einer besseren Übersicht erwartet.