Rezension

grau und traurig

Shuggie Bain -

Shuggie Bain
von Douglas Stuart

Bewertet mit 3 Sternen

Glasgow in den 80gern. Grau und trist wie das Leben des kleinen Shuggie. Der Vater ein egoistischer Macho die Mutter eine Säuferin, die ihren Sohn gleichermaßen vernachlässigt und überfordert. Dazu eine derbe und unbarmherzige Sprache, die herausfordert und aufrüttelt. Das Buch ist wirklich schwere Kost. Mir wurde erst spät bewusst, dass der Roman autobiographische Züge hat und vielleicht deshalb so wenige lichte Momente aufzuweisen hat. Das ist auch der große Kritikpunkt für mich. Es scheint, als gäbe es keinen Ausweg aus diesem tiefen Loch in dem Shuggie dank seiner Eltern steckt. Ich hatte eigentlich erwartet, dass der Weg hinaus sich deutlicher abzeichnen würde. Als Hoffnungsschimmer für den Leser und als Anreiz, dass man alles meistern kann, wenn man nicht aufgibt. Aber bis zum Ende blieb es mir zu düster und desillusioniert und dieses bedrückende Gefühl beim Lesen führte dazu, dass ich es nur mit Anstrengung fertig lesen konnte. Der Junge tat mir unendlich leid.

Mag sein, dass dies ein Zeichen für einen guten Autor ist, wenn er solche Gefühle beim Leser erzeugt. Aber wenn ich nicht den Wunsch habe Weiterzulesen, dann ist es für mich kein Buch, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Ein Buch, welches jeder selber entdecken muss. Eines welches die Leserschaft sicherlich teilen wird.