Rezension

Ein packendes und düsteres Debüt

Shuggie Bain -

Shuggie Bain
von Douglas Stuart

Bewertet mit 4 Sternen

Wer "Shuggie Bain" von Douglas Stuart lesen will, sollte vorgewarnt sein. Dieser Roman enthält einiges an Triggern. Dies ist eine Geschichte über Armut, Drogen und Missbrauch.

Shuggie Bain wächst als Kind einer Alkoholsüchtigen in unschönen Verhältnissen auf. Das erste Mal begegnen wir ihm mit 16 Jahren als Kind einer Arbeiterfamilie in den 80er Jahren.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Beziehung zwischen Shuggie und seiner Mutter, die Alkoholikerin ist, und die Auswirkungen ihrer Sucht auf ihr Leben.

Shuggies Geschwister begleiten ihn auf seinem Weg. Darunter auch der begabte junge Künstler, Alexander, Leek genannt, der seit zwei Jahren einen Brief zur Aufnahme am College mit sich rumträgt, aber ihn nicht annimmt, um Shuggie „Normalität“ beizubringen. Die Glasgower Arbeiterklasse ist selbstverständlich hart im Nehmen - zumindest ist es das, was Leek versucht zu suggerieren. Shuggies ältere Schwester hingegen ist nach Südafrika ausgewandert und meldet sich nur sporadisch.

Was von der Mutter der Kinder, Agnes, nach all den Jahren Sucht noch übrig bleibt, ist ein Missbrauchsverhältnis in Bezug auf Männer gepaart mit Kindern, die sie förmlich pflegend durch den Alltag begleiten müssen.

Insgesamt ist "Shuggie Bain" ein ergreifender und zum Nachdenken anregender Roman, der einen eindringlichen Kommentar zu den verheerenden Auswirkungen von Armut und Sucht auf Familien und Gemeinschaften liefert. Der Roman ist ein wichtiger Beitrag zur zeitgenössischen Literatur und ein Muss für jeden, der sich mit diesen Themen auseinandersetzen möchte. 2020 wurde Stuarts

Werk außerdem mit dem Booker Prize ausgezeichnet.