Rezension

Agnes Bains Sucht

Shuggie Bain -

Shuggie Bain
von Douglas Stuart

Bewertet mit 3 Sternen

Die Hauptfigur des Buches ist Shuggie Bain, der sich um seine alkoholkranke Mutter kümmert. Und diese ist sehr viel präsenter als Shuggie. Dafür ist Shuggie und sein Andersein -also Homosexualität- sehr gut geschildert. Er wird oft als “nicht normaler Junge” bezeichnet. Es hat mir sehr gut gefallen, wie der Autor diesen Aspekt und die damit einhergehende starke Homophobie und Benachteiligung von Shuggie in Glasgow der 80er Jahre beschrieben hat. Wie sehr Shuggie an seiner Mutter hängt, konnte man in jedem Satz spüren. Eine weitere Figur war der ältere Bruder Leek, der ein außergewöhnlicher Charakter war, und über den ich sehr gerne mehr erfahren hätte. Desweiteren gab es eine Freundin von Shuggie, die ebenfalls ähnliche Erfahrungen machte wie Shuggie, anders und doch gleich, und deshalb war auch sie ein großer Zugewinn für die Geschichte. 

Die Handlung war in meinen Augen nichts Besonderes. Bei dem Roman handelt es sich um eine Geschichte über den Alkoholkonsum und wie Shuggies Liebe diese Sucht nicht brechen konnte. Es ist ein Familienroman in Schottland, sehr gut geschrieben, mit harten Themen, die eben der Realität entsprechen. So authentisch alle Figuren waren, so war Agnes -seinen Mutter- viel spannender und die Handlung -obwohl gut geschrieben- etwas zäh und langatmig. 

Man merkt jedoch, wie stark die Geschichte von dem Leben des Autors inspiriert wurde. Das gibt dem Buch mehr Gewicht. Empfehlen würde ich das Buch denjenigen, die bereit sind, Shuggie und seine Familie ins Herz zu schließen und sich durch ihre Geschichte trösten möchten.