Rezension

Der Kornkreis als Rettung zweier Männer

Der perfekte Kreis -

Der perfekte Kreis
von Benjamin Myers

 

Unterschiedlicher könnten sie nicht sein diese beiden Männer, die hier in ‚Der perfekte Kreis‘ im Mittelpunkt stehen. Der eine Redbone, lebt polyamorös und ist gerne mal zugedröhnt und der andere, Calvert, ein Kriegsveteran, ist ruhig und in sich gekehrt, weil er den Krieg noch nicht verarbeitet hat.

Redbone und Calvert, diese beiden sehr unterschiedlichen Charaktere kommen sich über ihr Projekt des perfekten Kornkreises näher und verbindet eine tiefe Freundschaft mit Auseinandersetzungen und Zugeständnissen und vor allem durch gegenseitige Akzeptanz so wie sie sind. Aus meiner Sicht der Kern des Romans: Die Schilderung einer puren Freundschaft.

Südengland, 1989. Diese beiden kreieren zusammen diese phänomenalen Kornkreise, also Redbone erdenkt die künstlerischen Formen und Calvert sucht die richtige Location dazu. Und wir sind dabei wie sie Nacht um Nacht sich der Gestaltung widmen.

Neben der Freundschaft wird der Wert der uns ernährenden Erde ins Rampenlicht gestellt und das ein sorgfältiger Umgang mit ihr das richtige wäre.

Stark macht das Buch der tolle narrative Erzählstil von Benjamin Myers. Wenig Handlung, viel philosophische Tiefe und Betrachtungen machen das dünne Buch sehr reichhaltig. In mir wirkt es nach. Eines der wenigen Bücher, die ich eventuell erneut lesen werde – und in diese Liga schaffen es nur sehr ausgewählte Titel!

Sollte ‚Der perfekte Kreis‘ in eurer Buchhandlung zunächst vergriffen sein, dann nehmt seinen Roman ‚Offene See‘ mit, auch herausragend und mit dem Preis des Lieblingsbuch des Jahres der unabhängigen Buchhändler ausgezeichnet!