Rezension

Kornkreise

Der perfekte Kreis -

Der perfekte Kreis
von Benjamin Myers

Der perfekte Kreis – Benjamin Myers 

Es ist eine eigenartige, doch besondere Freundschaft, die Redbone und Calvert verbindet. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem ist es eine ehrliche, tiefe Verbindung. Genauso ungewöhnlich wie die beiden Männer ist ihr gemeinsames Hobby: die Planung und Ausführung von Kornkreisen. Von Mal zu Mal werden die Muster besser und aufwendiger. Am Ende des Sommers soll der perfekte Kornkreis stehen. 

Nachdem ich bereits das Werk „Offene See“ des Autors geliebt habe, war ich umso gespannter auf seinen neuen Roman. Wie auch der Vorgänger ist auch dies eine sehr ruhige, atmosphärische Geschichte, die sich in der Gegenwart beinahe ausschließlich um die Kornkreise dreht. Auch das hat eine gewisse Spannung inne. Die beiden wollen nicht als Ersteller erkannt werden, die nächtlichen Aktionen finden heimlich statt – in der ständigen Gefahr erkannt zu werden. Nach und nach wird zudem klar, wieviel diese Kornkreise, diese sommerliche Beschäftigung für die beiden Männer bedeutet. Beides sind zutiefst zerrissene, traumatisierte Gestalten. Die Kornkreise zugleich Rettung und Therapie.  

Es steckt eine tiefe Liebe zu Natur und heimischer Tierwelt in diesen Kornkreisen. Die Männer arbeiten behutsam, ohne Schäden anzurichten. Der Autor thematisiert Umweltsünden, sowie den bereits einsetzenden Klimawandel. Die Kornkreise verkörpern die Schönheit der Schöpfung und versuchen die Heilung zweier Seelen. 

Wie schon im Erstlingswerk überzeugt Myers durch eine wunderbare, poetische Sprache, tiefe Naturverbundenheit und tiefe, wahre Gefühle. Ganz großes Kino – trotz wenig Handlung. Wunderbar! Große Leseempfehlung und 5 Sterne!