Rezension

Ungewöhnliche Geschichte

Der perfekte Kreis -

Der perfekte Kreis
von Benjamin Myers

Bewertet mit 4 Sternen

Die Presse steht vor einem Rätsel: Wie gelangen die riesigen Muster auf die Felder Südenglands? Streiche von Jungs? Außerirdische? Während die Öffentlichkeit rätselt, ziehen Redbone und Calvert im Schutz der Dunkelheit durch das Land, auf der Suche nach dem richtigen Feld, um dort den perfekten Kornkreis zu erschaffen.

"Der perfekte Kreis" ist der zweite Roman von Benjamin Myers. Wie auch in seinem ersten Roman werden wir in die Vergangenheit entführt und mit zwei unkonventionellen Figuren konfrontiert. Themen des Romans sind für mich unter anderem die unüberwindbare Distanz zwischen Menschen und wie durch Interpretation Realität geschaffen wird. Dies spiegelt sich auch auf der Textebene wider. Die einzelnen Kapitel beschreiben zunächst die Tätigkeiten von Redbone und Calvert und ihre Gedankengänge, die häufig um die Erschaffung ihrer Kunstwerke kreisen. Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einem Pressebericht über das jeweilige Kornkunstfeld. Durch die zusätzlichen Perspektiven wird der Roman einerseits unterbrochen, andererseits aber auch interessant. Gleichzeitig schaffen die Berichte eine zusätzliche Distanz zu den Figuren, deren Freundschaft zueinander durch ihr gemeinsames Ziel geprägt ist. Vieles bleibt zwischen ihnen aber unausgesprochen, sodass auch ich ihnen nicht wirklich nah gekommen bin.
Es gab einzelne Passagen, die mir gut gefallen haben, über die Presseberichte konnte ich teilweise schmunzeln, sprachlich lässt sich das Buch in allen Teilen flüssig lesen.

Für mich ein interessantes Buch mit einer interessanten Thematik, die konsequent umgesetzt wurde, das mich aber, dadurch dass keine Nähe zu den handelnden Figuren entstanden ist, nicht ganz abholen konnte.