Rezension

Eine ruhige, atmosphärische Geschichte

Der perfekte Kreis -

Der perfekte Kreis
von Benjamin Myers

Bewertet mit 4 Sternen

Ende der 80er Jahre in Südengland. Aus heiteren Himmel tauchen Woche zu Woche seltsame Muster auf den Kornfeldern. Die Bevölkerung ist ratlos bis ängstlich und die Presse freut sich über das neu gefundene Futter. Sind das Streiche von Jugendlichen oder haben sie Besuche von Aliens? Ungerührt von ganzen Wirbeln gehen zwei Männer Nacht zu Nacht auf den Feldern. Schweigsam, schwer bepackt mit Seilen und Pfosten und Veganer-Essen, achtsam, ohne ein einziges Korn zu schaden, drehen sie sich im Kreis. Redbone, ehemaliger Rocker, Calvert, Ex-Soldat. Zwei völlig verschiedene Männer, deren eigene Art und Weise Narben der Vergangenheit tragen. Eine ungewöhnliche Freundschaft geprägt von gleichem Freiheitsdrang, Einsamkeit, Liebe zur Natur und ein gemeinsames Ziel: Den perfekten Kornkreis zeichnen.

Mit leisen Tönen, ohne Hast, aber sehr bildhaft hat mich Benjamin Myers auf den Kornfeldern mitgenommen. Obwohl die Felder und Vergangenheit der Männer im Dunkeln liegen, hat er mir Stück für Stück den Weg beleuchtet. Am Ende bin ich nicht nur mit wunderschönen Kunstwerken belohnt, sondern konnte mich mit den beiden Männern anfreunden.

Es ist eine sehr ruhige, atmosphärische Geschichte, geschmückt mit poetischer Sprache und mit weniger aber interessanten Charakteren. Perfekter Roman um vom stressigen Alltag zu entfliehen, zum Abschalten und genießen.