Rezension

Und morgen du

Und morgen du - Stefan Ahnhem

Und morgen du
von Stefan Ahnhem

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dies ist der erste Fall mit Kommissar Fabian Risk als Hauptdarsteller. Gerade ist er mit seiner Familie, Frau und Kinder, aus der Großstadt Stockholm in seine Heimatstadt Helsingborg zurückgezogen. Er hat noch nicht mal richtig ausgepackt, da wird er schon zu einem ersten Mordfall dazu gebeten. Der Tote liegt in der Schule, in die Risk einst gegangen ist und ist tatsächlich ein ehemaliger Schulkamerad des Kommissars. Er wurde dort hin drappiert und verstümmelt. Jemand hat ihm die Hände abgeschnitten und mitgenommen. Ein Schulfoto des Toten gibt weitere Rätsel auf, denn der Tote ist darauf durchgestrichen und es sollen noch weitere Morde folgen von Mitschülern, die ebenfalls auf dem Foto zu sehen sind. Schließlich erhält Risk Unterstützung von einer dänischen Kollegin und hier gibt es einiges an Konfliktpotential aber auch neue Ansätze zur Ergreifung des Täters und einen interessanten weiblichen Charakter, was in Krimis ja oftmals zu kurz kommt. Der Krimi erzählt aus verschiedenen Perspektiven in stetig ansteigendem Tempo. Die Arbeit der Kommissare wird gut beschreiben, auch wenn sie manchmal etwas schwerfällig zu den richtigen Erkenntnissen kommen, die der Leser bereits früh erahnen kann. Die Geschichte an sich ist stringent und logisch aufgebaut, hat auch zwei relativ überraschende Wendungen und endet ziemlich actionlastig mit einem spannenden Finale. Risk ist ein typischer nordischer Ermittler würde ich sagen. Er hat familiär ein paar Probleme, ist etwas launisch und mit Eigenheiten. Nicht unsympathisch aber jetzt auch nicht mein Lieblingsheld. Typisch ist auch der etwas blutige Plot. Irgendwie lieben es die Schweden und Norweger und Dänen, wenn ihre Mörder etwas grausamer und menschenmordender sind als die Südeuropäer beispielsweise. Aber der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist flüssig und lädt zum Weiterlesen ein. Alles in allem also eine runde Sache. Zum letzten Stern fehlt noch ein bisschen. Ich bin von Nesbo und anderen Autoren etwas verwöhnt und wünsche mir noch mehr Tiefe in der Charakterzeichnung und vor allem noch mehr wirklich überraschende Wendungen. Aber ich fühlte mich für einen Erstling gut unterhalten.