Rezension

Forever ago

Und morgen du - Stefan Ahnhem

Und morgen du
von Stefan Ahnhem

„In meinen Geschichten soll man sich nie sicher fühlen. Genau wie im wirklichen Leben kann alles passieren. Wenn man am wenigsten damit rechnet.“

Und so, wie Stefan Ahnhem es in einem Interview erklärt, hat er sein erstes Buch geschrieben: Kaum glaubt der Leser, aufatmen zu können, da geschieht bereits wieder etwas Unerwartetes!

Aber der Reihe nach.

In Helsingborg will Kriminalinspektor Fabian Risk eine neue Stelle antreten  -  und außerdem seiner nicht mehr völlig intakten Ehe eine Chance geben. Doch obwohl noch einige Wochen Urlaub vor ihm liegen, wird er bereits am Tag seines Umzugs zu einem Mordfall hinzugezogen. Kein Wunder; denn der Ermordete Joergen Paalsson ist ein ehemaliger Klassenkamerad! Während Risk, seine neue Chefin Tuvesson und die Kollegen noch an dem  Motiv rätseln, geschieht erneut ein Mord an einem Schulkameraden. Langsam regen sich Erinnerungen in Risk, und die "Stimmen", die ihn zuvor in Stockholm verfolgt haben, werden wieder lauter und beginnen ihn zu quälen. Während ihn  die Ermittlungen beschäftigen, droht seine Ehe zu zerbrechen. Auch für seine Kinder hat er wenig Zeit, besonders für seinen Sohn, der sich gerade in einer schwierigen Phase befindet.

So nordisch kühl und distanziert wie Risk erscheint, so durchdacht und konsequent führt er auch seine Ermittlungen durch.

In rasantem Tempo und spannungsreich entwickelt sich der Roman aus verschiedenen Erzählperspektiven und bietet immer wieder neue, überraschende Wendepunkte. Wie das Ermittlerteam kommt auch der Leser kaum zum Durchatmen. Nichts in diesem Thriller ist vorhersehbar, nichts ist offensichtlich.

In einem sachlichen, angenehm lesbaren Stil schildert Ahnhem Fabians Situation und eröffnet dem Leser sogleich Möglichkeiten zur Spekulation: Gab es in Risks Schulzeit einen Vorfall, der den Mord an Paalsson erklärt? Besteht zu dem Mann, der im Prolog einen grässlichen Tod erleidet, ein Zusammenhang? Ist Fabian möglicherweise selbst bedroht?

Die Stimmen aus der Vergangenheit scheinen ihm nicht, wie sein Lieblingslied, zu versprechen: "Forever ago".