Rezension

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Mein Überraschungshighlight!

Und nachts die Angst - Carla Norton

Und nachts die Angst
von Carla Norton

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Reeve LeClaire, nunmehr 22 Jahre, hat als 12jährige selbst das Martyrium einer Entführung erleben müssen und befindet sich mit Hilfe eines Therapeuten auf dem Weg in ein Leben mit dieser Vergangenheit. Und dieser Therapeut bittet sie nun in einem Fall von Entführung um Hilfe. Das Mädchen Tilly, im gleichen Alter wie damals Reeve, verschließt sich komplett, lässt niemanden an sich heran und schon gar nicht tiefer in ihre Gefühlswelt blicken. Da kommt ihm die Idee, Reeve es versuchen zu lassen. Doch ist dies wirklich für alle Beteiligten gut? Oder werden da Geister der Vergangenheit erschreckend lebendig. Reeve lässt sich auf dieses gefährliche Experiment ein, erkennt sie sich doch in Tilly und möchte ihr helfen. Und zwei weitere Mädchen befinden sich noch in der Gefangenschaft des Entführers. Ob er sich damit zufrieden gibt, oder sein nächstes Opfer schon längst ausgespäht hat, kann keiner sagen…

Meine Meinung:

Mein Überraschungshighlight!

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass ich dieses Buch für CrimeThrill auf Facebook lesen durfte und dann kam erst mal alles anders. Umso besser, dass ich hinterher dieses Buch nicht vergessen habe und mich dann zu einem späteren Zeitpunkt ganz schnell habe gefangen nehmen lassen. Gelockt durch kurze Lesehäppchen, die einem eine Gänsehaut verpassten, den Mund trocken werden lassen, konnte der Irrtum, dass dieses Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben sei, schnell ausgeräumt werden und einer Spannung Platz machen, die sich wirklich durchgängig gehalten hat.

Das Grauen der Thematik rund um die Entführung junger Mädchen ist uns allen wohl durch bekannte Fälle aus den Medien bekannt und weckt bei jedem schon von Vorneherein gewisse Gefühle, mit denen man sich so einem Buch nähert. Man möchte dem Ungeheuer, dem Täter gern selbst Einhalt gebieten, daran glauben, dass einer weniger in Freiheit uns allen mehr Sicherheit vermittelt, uns den Glauben erhält, dass das Gute auch noch über das Böse siegen mag.

Die Autorin hat hier eine Figur, die Figur der Reeve, geschaffen, die viel Potenzial hat, sie kann sich noch entwickeln, wenn man sie lässt. Für den Anfang erfährt man –ganz wie bei einer Therapie!- noch lange nicht alles, sie lässt einen noch nicht gänzlich in alle Schubladen ihres Wesens, ihres Lebens blicken. Das macht für mich persönlich einen Teil der Spannung aus, mich auf sie einzulassen, ihr die Chance zu geben, nicht nur den entführten Mädchen in dieser Story zu helfen, sondern sich vielleicht in Zukunft noch weiter auszubreiten, den Leser Stück für Stück an sich ranzulassen und somit auch für sich einzunehmen.

Ich vermute und hoffe mal, dass die Autorin nach diesem wirklich mitreißenden Beginn auch so denkt und uns weiter an Reeves Seite durch Fälle gehen lässt, die uns, die sie an Grenzen bringt, an denen wir entscheiden müssen, ob wir mitgehen oder stehen bleiben. Ich für meinen Teil gehe gerne mit!

„Und nachts die Angst“ hat mich wirklich überrascht, ich habe nicht gerechnet, dass dieses Buch mich so mitnimmt und wahrscheinlich hat es mich genau deswegen so sehr beeindruckt hinterlassen. Auch wenn man wirklich schon sehr früh Bescheid weiß, wer der Täter ist, man fiebert mit, aus ganz anderen Gründen…

Fazit:

Ein brisantes Thema hochspannend und manchmal an die Substanz gehend verpackt. Ich habe es schon empfohlen und werde es weiter empfehlen!

Danke an Knaur und CrimeThrill für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden