Rezension

Ende ein wenig Plötzlich sonst nur zu Empfehlen

Und nachts die Angst - Carla Norton

Und nachts die Angst
von Carla Norton

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Reeve wurde als Zwölfjährige entführt und mehrere Jahre gefoltert, vergewaltigt und gefangen gehalten. Nun ist sie Erwachsen und immer noch in Therapie. Einen normalen Weg ins Leben zu finden ist nicht so leicht. Aber es wird langsam. Als ihr Therapeut sie bittet sich mit Tilly, einem Mädchen was ähnliches durchgemacht hat, zu treffen stimmt sie zu. Sie merkt das Tilly große Angst hat und versucht raus zu finden warum….

Meine Meinung:
Und Nachts die Angst kam ganz unerwartet zu mir. Ich hatte das Buch schon gesehen und hätte es mir früher oder später bestimmt gekauft da es vom Inhalt schon sehr gut klang und es war wie ich finde noch besser als der Rückentext hergibt.

Im  Prolog wird beschrieben wie Reeve frei kommt, dann gibt es einen Zeitsprung von 6 Jahren und wir sind in der Gegenwart. Ich lernte zunächst Reeve und ihre Situation kennen und fand es höchst interessant wie die AUtorin es aus der Sicht von Reeve beschrieben hat. Nun habe ich keine Ahnung ob es für die Opfer wirklich so ist. Ob sie irgendwelche Recherchen dazu angestellt hat, aber es kommt glaubhaft und authentisch rüber.
So fesselte mich zu Beginn das Interesse an der Gefühlswelt von Reeve. Dann kam Tilly frei und Reeve soll mit ihr reden, ihr helfen. Die Begründung ist nachvollziehbar, Reeve hat das selbe durch gemacht und kann sich so am ehesten in Tilly rein versetzen. Aber da ist nochwas und es baut sich wieder eine Spannung auf. Es gibt ein Geheimnis und dieses wird auch nicht so schnell gelüftet. Trotzdem wird die Story hier nicht langatmig, ganz im Gegenteil von Seite zur Seite ist man gespannter was wohl als Nächstes geschieht.

So gibt es Morde und auch andere Gegebenheiten die dieses Buch zu einem Klasse Thriller machen. Niemanden kann Reeve trauen und auch ich überlegte wer hier ein böses Spiel treiben könnte. Und das obwohl der Täter auch zu Wort kommt. Immer wieder gibt es Einblicke in das Leben und den Alltag des Täters.

Eigentlich gibt es nur eine Protagonistin mit wirklich viel Tiefe, das ist Reeve, sie ist die Hauptfigur und die lernt man man am Besten kennen. Sie hat viel durch gemacht und ich fragte mich anfangs ob in ihrer noch etwas labilen Situation diese Hilfe für Tilly wirklich gut ist, aber es war gut, sie konnte ihre eigene Sache besser verarbeiten und wächst an dieser Aufgabe.
Die anderen Protagonisten sind wirklich Nebenfiguren, Ermittler, Staatsanwaltschaft, selbst der Therapeut wird kaum beleuchtet.  So ist für mich jeder Verdächtig gewesen und  wirklich klar wer der Täter ist wird erst gegen Ende.

Das Ende kommt dann doch ziemlich plötzlich. Ich finde es gibt da so ein zwei Zeitensprünge, die hätte ich gerne ausführlicher gehabt, aber das ist wirklich jammern auf hohem Niveau. Immerhin gibt es da noch eine Wendung mit der ich nicht gerechnet hätte.

Mein Fazit: Ein gelungenes Debüt, das ich gerne weiter empfehle.