Rezension

In der Kürze liegt manches Mal die Würze...

Montecrypto -

Montecrypto
von Tom Hillenbrand

In der Kürze liegt manches Mal die Würze...

Ed Dante ist ein abgebrannter Finanz"schnüffler", heißt mit Ehebrüchen und Beschattungen von untreuen Ehemännern oder Frauen hat er weniger am Hut. Kein Wunder, hat er früher in einer Privatbank oder eher einem privaten Investmentclub in der Complianceabteilung gearbeitet, diese geleitet. Kein Wunder also, das er dann beauftragt wird, nachdem der Krpytomillionär Hollister bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückt, sich auf die Suche nach einem Schatz zu machen - ein Schatz, welcher nicht in realen Münzen existiert, sondern als Digitalgeld - Es geht um Bitcoins, die Kryptowährung, es geht um den Monte Crypto.

Ganz ehrlich hat mich der Titel, das Titelbild und auch die Zusammenfassung der Handlung sofort elektrisiert, ich fand es einen Spitzenplot und habe mir sehr viel von dem neuesten Thriller von Tom Hillenbrand versprochen.

Doch man kommt, ohne das man sich für die Kryptowährungen sonderlich interessiert, überhaupt nicht in die Handlung rein. Zugegeben mich haben die Erklärung zu Bitcoins, Mining von Bitcoins, Blockchain und so weiter überaus interessiert, also bin ich in dem Buch dabei geblieben. In der ersten Hälfte des Romans baut sich zwar mit den Protagonisten eine nachvollziehbare Handlung auf, aber irgendwie geht der Spannungsbogen dabei völlig flöten. Eigentlich kann man den Hauptprotagonisten Ed Dante unumwunden einen "Säufer" nennen. Man bekommt in der Handlung des Buches gute Tipps für Cocktails und Earl Grey, die andere Leidenschaft des Finanzdetektives ist der englische Tee.

Ohne Hintergrundwissen von Finanzmärkten und den technischen Währungen wird man mit dem Buch nicht wirklich warm. Ich fand die Erklärungen zu den finanziellen Fakten und Hintergründen ausgezeichnet recherchiert und gut in die Handlung mit eingebaut - so dass es nach wie vor wie ein fiktionales Gebilde daherkam und nicht als Finanzsachbuch. Aber trotzdem, die Handlung hätte man ohne Wiederholungsschleifen (Ed an der Minibar...) dann auch gut um 150 Seiten kürzen können. ICh bin mir sicher, das hätte der Spannung mehr geholfen. So hat sich für mich eigentlich die Spannung erst so in den letzten 150 Seiten aufgebaut. Das fand ich persönlich für einen Thriller zu wenig.

Fazit: Interessantes Thema, interessante Handlung, zu viele Längen durch wiederholende Verhaltensmuster der Protagonisten, man hätte das Buch gut und gerne mit 150 Seiten weniger rausbringen können, das wäre der Spannung sicherlich nicht abträglich gewesen.