Bit-, Lite-, Hot-, Fun-, Pirate-, oder sogar Porncoin,....

Montecrypto
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 4.5 Sternen

... einen vollen Griff in die Kryptowährungskiste, erhoffen sich plötzlich die eingefleischten Internetnerds, als ein Video vom kürzlich verunglückten Greg Hollister auftaucht, in dem er Hinweise auf einen versteckten Schatz, dem Montecrypto unters Volk streut. Nun muss sich Privatdetektiv Ted Dante beeilen, denn der wurde nur wenig vorher von der Schwester des Toten mit der Auffindung des geschätzt milliardenschweren Vermögens beauftragt. Aber kaum hat er die ersten Hinweise zum verschlüsselten Tafelsilber gefunden, bekommt er unverhofften Beistand einer Journalistin und ungebetenen Besuch von Dieben seines frisch erstandenen Arbeitsmaterials. Als dann seine Auftraggeberin mit den Spesenzahlungen säumig wird, ein ehemaliger Geschäftspartner Gregs tot im Hotelzimmer liegt, bevor er mit Dante reden konnte, legt die Schnitzeljagd den Turbogang und der Schauplatz Los Angeles ein Extrasetting in Europa und schließlich in Mexiko ein.

Was wie ein spannendes Rennen auf einen Schatz aussieht, entpuppt sich bald zum maßgeblichen Kampf um stürzende Finanzmärkte, wackelnde Staatsmacht und Herrschaftsansprüche einer Parallelwelt, die sich mit ihrem virtuellen Geld von Kontrolle und Überwachung abzunabeln versuchen.

Hillenbrand versteht es neben einem cocktailliebenden Privatdetektiv und findigen Computernerds, nicht nur die Kryptoworld ein wenig zu entschlüsseln, sondern auch ein Augenmerk auf Datenströme und Möglichkeiten der Beeinflussung zu lenken.

Der lockere Unterton im Roman täuscht nicht darüber hinweg, dass diese Themen unseren Alltag schon längst erreicht haben und ein wenig Hintergrundwissen dazu nicht schaden kann. (Man denke nur an den Wirecard-Skandal, oder den Absturz des Bitcoin durch Musk). Schließlich und endlich ist unser ganzes Finanzsystem nur auf Vertrauen aufgebaut und das ist leicht, zu leicht zu erschüttern.