Rezension

Ich habe Monate an diesem Buch gesessen

Eine perfekte Ehe -

Eine perfekte Ehe
von Kimberly McCreight

Bewertet mit 0.5 Sternen

Lizzie ist Anwältin, spezialisiert auf Wirtschaftskriminalität. Als ein ehemaliger Kommilitone sie anruft, rechnet sie damit, dass es um Steuerhinterziehung oder dergleichen geht, doch Zach ruft aus dem bekannten New Yorker Gefängnis Rikers an und es geht um Mord, genauer, den Mord an seiner Ehefrau. Zach wird beschuldigt, sie ermordet zu haben, beteuert aber seine Unschuld und überredet Lizzie, ihn zu verteidigen, obwohl sie eigentlich gerade kürzertreten wollte, um ihre eigene Ehe zu retten.

Bald weiß die nicht mehr was sie glauben soll. Und es ist vielleicht wirklich etwas dran, dass niemand weiß, wie es um eine Ehe bestellt ist, außer den beiden Ehepartnern.

Ist Zach schuldig?

 

 

Ich habe an ewig an diesem Buch gesessen. Ich habe es so oft zur Seite gelegt, dass ich gar nicht mehr weiß wie oft. Es hat mich wirklich absolut null gepackt. Zudem hatte ich sehr früh einen Verdacht und damit auch recht. Ich schätze, ich muss wohl doch langsam aufgeben Thriller zu lesen …

 

Keiner der Charaktere war mir sympathisch. Es fiel mir schwer den Überblick bei den vielen Perspektivwechseln zu behalten und mehrmals musste ich aufgeben und einfach hoffen, dass es irgendwann klar würde, wer denn da gerade erzählte.

 

Die Aussage, dass man einfach nicht weiß, was hinter verschlossenen Türen vorgeht und jede noch so perfekte Ehe eigentlich nicht perfekt ist, sondern es immer Probleme gibt, fand ich gut. Logisch betrachtet wissen wir das alle, aber trotzdem neigt man dazu, den äußeren Schein, den einem andere verkaufen wollen, zu idealisieren.

In diesem Buch wird schnell klar, dass hier keine einzige Ehe perfekt ist – die meisten sind sogar ziemlich kaputt. Jeder hat etliche Geheimnisse – wobei es oft keinen Sinn ergibt, warum jetzt gerade das geheim gehalten wird.

 

 

Fazit: Im Prinzip ist das Buch eine Art Abrechnung mit der Ehe an sich und den reichen Vorstädtern bzw. gutsituierten New Yorkern. Absolut jeder ist egoistisch und hat Geheimnisse. Es gilt: Niemand ist, was er zu sein scheint.

Leider wirkte das alles aber nicht realistisch auf mich. Es wird ständig durch Raum und Zeit gesprungen, etliche Themen aufgegriffen aber für mich zu oft nicht zu Ende gedacht. Auf mich wirkt das Buch so, als habe die Autorin versucht, zu viel hinein zu quetschen, sie wollte von allem etwas abdecken, aber letztlich ergab das für mich bloß ein großes Chaos. Mich hat mehrmals verwirrt, es passte für mich einfach vieles vorn und hinten nicht und meine Befürchtung vom Anfang hat sich leider auch bewahrheitet. 

 

Für mich war dieses Buch vor allem Frust und leider kein Genuss. Es war nicht meins und ich überlege mittlerweile ernsthaft, ob ich dem Genre nicht besser abschwören sollte.

 

Von mir bekommt das Buch 0,5 Sterne.