Rezension

Ein Buch voller tiefgreifender Emotionen

Von hier bis zum Anfang
von Chris Whitaker

Bewertet mit 4 Sternen

„Von hier bis zum Anfang“ ist die meiste Zeit über ein bedrückendes Buch, die Stimmung ist beklemmend. Mit den beiden Kindern, die schon so viel verloren haben und deren Weg immer noch Abwärts führt leidet man mit. Und auch die anderen Charaktere sind sehr in Hoffnungslosigkeit und Elend verstrickt. Eine Menge falsche Entscheidungen wurden gemacht und haben bis in die Gegenwart Auswirkungen auf das Leben von Whitakers Protagonisten. Ein aufbauendes Buch ist das also wirklich nicht - was es aber glücklicherweise nicht zu einem schlechten Buch macht. Nur muss man wissen, was da alles an Tragik und seelischem Ballast auf einen zukommt, sonst wird man es nicht beenden. Wenn man sich darauf einlassen will wird man mit einer guten Geschichte belohnt.

Die Handlung baut sich langsam auf. Der Leser erhält Einblick in das Kleinstadtleben und die Menschen mit all den alltäglichen Kämpfen und Abgründen. Whitaker verliert sich dabei gerne in langen, verschachtelten Sätzen. Insgesamt hat mir sein Stil gut gefallen, an manchen Stellen habe ich mir allerdings schwer getan ihm zu folgen und musste den Satz nochmals lesen. 

Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet. Ich musste mich zwar erst an sie gewöhnen, doch dann wachsen sie einem schnell ans Herz, gerade weil sie mit ihren Fehlentscheidungen, ausgewogenen Charaktereigenschaften und Hoffnungen so menschlich beschrieben sind. Die Geschichte selbst hält einige spannende Wendungen bereit. Whittaker führt den Leser immer mal wieder in die Irre was die Verstrickungen der Charaktere angeht. Dabei erinnerte mich die Story mal an einen Krimi, ein paar Seiten später ist es wieder mehr eine Tragödie, dabei wird es nie langweilig.

Fazit
Ein Buch voller tiefgreifender Emotionen, Elend und falscher Entscheidungen. Über Geheimisse und Lügen. Und auch ein Buch über lebenslange Freundschaft und Hoffnung.