Rezension

Gewaltig

Von hier bis zum Anfang
von Chris Whitaker

Bewertet mit 5 Sternen

Cape Haven, eine amerikanische Kleinstadt, hier leben der Hauptcharakter die 13jährige Duchess mit ihrem 5ährigen Bruder Robin und der unfähigen Mutter Star, die sich immer wieder Al­ko­hol­ex­zesse leistet. Der Mord an Stars Schwester Sissy vor 30 Jahren überschattet immer noch die Kleinstadt. Vincent sitzt seitdem im Gefängnis und sein Freund, der Polizist Chief Walk glaubt unweigerlich an das Gute im Menschen und an Vincents Unschuld. Als Vincent nach seiner Freilassung in seine Heimatstadt zurückkehrt, passiert ein Unglück.

Am Anfang fand ich das Buch einfach nur deprimierend, weil es die ganze Härte des Lebens zeigt, den Kampf ums Überleben um jeden egoistischen Preis, ohne Rücksicht auf andere Menschen. Ich war bei Seite 100 fast geneigt abzubrechen, bin aber froh, dass ich es nicht getan habe. Der Schreibstil ist klar, wunderschön und tiefgründig. Der Autor schildert detailliert das Scheitern vieler Menschen auf ganzer Linie. Die Story verlangt dem Leser viel ab und ist manchmal kaum auszuhalten. Der Autor versteht es dann doch zu fesseln und dann ist es wie ein Sog, man lechzt nach etwas Positivem, hofft, dass alles gut wird, was ausgeschlossen scheint.

Die Geschichte wird getragen von Duchess und Robin, die ich beide schnell ins Herz geschlossen habe und deren Leben ich atemlos verfolgt habe. Ich habe mit den Protagonisten viel gelitten und bin tief in die Story eingetaucht und erst nach der letzten Seite wieder hervorgekrochen.

Dieses Buch ist eines meiner Highlights von 2021.