Leserunde

Leserunde zu "Fischers Frau?" (Karin Kalisa)

Fischers Frau -

Fischers Frau
von Karin Kalisa

Bewerbungsphase: Bis zum 09.06.

Beginn der Leserunde: 16.06. (Ende: 07.07.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Droemer Verlags – 20 Freiexemplare von "Fischers Frau?" (Karin Kalisa) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Von Teppichgarnen, Erzählfäden und dem sagenhaften Grün der Baltischen See.

In »Fischers Frau« lässt Karin Kalisa die Geschichte der Pommerschen Fischerteppiche lebendig werden.

Südliche Ostsee, 1928: Ein dreijähriges Fangverbot macht die Fischer arbeitslos – statt hinaus aufs Meer zu fahren, setzen sie sich an Webstühle und knüpfen Teppiche, die die Welt der See zeigen – oder der Welt die See, wie man es nimmt. Ein österreichischer Tapisserist lehrt sie die Knoten, auf die es ankommt: Senneh und Smyrna. Die "Perser von der Ostsee" entwickeln sich europaweit zum Verkaufsschlager. Fast einhundert Jahre später wird der zurückgezogen lebenden Kuratorin Mia Sund ein sehr seltsames Exemplar auf den Tisch gelegt: In seinem Flor irrlichtern Hunderte von Grüntönen, segeln Koggen unter mysteriösen Flaggen, tanzen kleine Wellen in den Augen der Fische und eine ornamentale Borte entpuppt sich als vieldeutige Chiffre. Zum ersten Mal nach zwölf Jahren beantragt Mia eine Dienstreise und macht sich quer durch Europa auf die Suche nach der Knüpferin und ihrer Botschaft, die die alte Erzählung vom Fischer und seiner Frau auf den Kopf stellt.

Bestseller-Autorin Karin Kalisa verwebt die Kunst des Teppich-Knüpfens mit den Lebensfäden zweier Frauen zu einem ebenso wahrhaftigen wie phantastischen Roman.

ÜBER DIE AUTORIN:

Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins. Sowohl als Wissenschaftlerin als auch mit dem Blick einer Literatin forscht sie in den Feldern asiatischer Sprachen, philosophischer Denkfiguren und ethnologischer Beschreibungen. Nach Karin Kalisas erstem Roman "Sungs Laden" erschienen ihre Wintererzählung "Sternstunde" und ihre weiteren Romane "Radio Activity" und "Bergsalz".

09.07.2022

Thema: Alle

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Krani kommentierte am 25. Juni 2022 um 17:49

So, in diesem Abschnitt verweben sich tatsächlich die Geschichen von Mia und Nina, von Vergangenheit und Zukunft, von Spanien, Zagreb und der Ostsee wie in einem Fischerteppich.

Ich hatte mich schon gefragt, wie Mia ihre Entscheidungen trifft. Normalerweise gibt es doch auch vernünftige Überlegungen dabei, immerhin ist sie ja auch Wissenschaftlerin. Aber sie scheint irgendwelche Impulse von irgendwo zu bekommen. Und dann sagt sie etwas und plötzlich ist es wahr und sie muss jetzt wirklich reisen...

Ich finde das interessant. Fäden aus der Vergangenheit, aus ihrer persönlichen Geschichte und vom Rest der Welt, die sich verknüpfen. In mühevoller Klein- und Knotenarbeit verknüpft werden zu einem Gesamtkunstwerk.

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Krani kommentierte am 26. Juni 2022 um 11:39

Ach, ich könnte weinen.

Kaum hat sich das Idyll so richtig entfaltet, schon kommen ausgerechnet die Nazis und treten es kaputt. Carl und Nina fliehen nach Schweden.

Aber jetzt les ich erstmal weiter.

 

Thema: Lieblingsstellen
Krani kommentierte am 26. Juni 2022 um 16:40

Seite 206:

Leben, lieben, arbeiten, das ist doch alles eins. - Wirklich? - Wenn es gut lauft.

 

Seite 211:

Sie sprechen oft von früher und manchmal von später.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Emswashed kommentierte am 26. Juni 2022 um 16:54

Im Vorbeigehen mit halb geschlossenen Augen ist da erst einmal was Grünes, fast schon baummäßig Anmutendes, hinter dem etwas Blaues, vielleicht ein Himmel, hervorblitzt. Erst beim näheren Hinsehen sieht man die changierenden Farben, die Ränder entpuppen sich als zwei unterschiedliche Frauenkopfscherenschnitte. Der Hintergrund ist angenehm sandfarben und nicht grell weiß und so fangen Titel und Autorin, trotz ihres Rots, nicht das Flimmern an. (Hat man manchmal bei Werbeschildern, dann schau ich immer entnervt weg.) Der Dreifisch im Rücken ist im gleichen Grün und Blau gehalten.

Spontan hätte ich vielleicht nicht zugegriffen. aber spätestens mit dem Rückentext, hätte ich mir die Vorderseite noch mal genau unter die Lupe genommen.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Hennie kommentierte am 28. Juni 2022 um 22:13

Der Dreifisch! Den habe ich nun im Nachhinein auf dem Buchrücken gesehen (Umschlag mache ich immer ab und lege ihn beiseite beim Lesen). Nun habe ich eine Vorstellung davon!

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Emswashed kommentierte am 29. Juni 2022 um 17:58

Das mache ich auch immer. Aber "Wie gefällt Dir das Cover" habe ich diesesmal erst mit dem Erhalt des Buches beantwortet (und sogar nach dem Lesen des ersten Abschnitts), also habe ich es ausführlichst gedreht und gewendet. ;-)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Mara S. kommentierte am 26. Juni 2022 um 17:34

Die ersten Seiten in diese Geschichte fand ich etwas anstrengend. Diese ganzen sperrigen Satzformulierungen zwischen Gegenwart und Vergangenheit wirkten arg gekünstelt auf mich. Dann wurde es allmählich besser und so langsam bin ich in der Geschichte angekommen. Die Historie zu den Fischerteppichen finde ich total spannend. Das kannte ich bisher noch nicht, obwohl ich ein großer Ostseefan bin. 

Mit Mia bin ich noch nicht ganz warm geworden. Mir fällt es auch schwer, ihre Geschichte zeitlich zu verorten. Es wirkt teilweise weit zurückliegend in den 90ern, dabei ist als früheste Jahreszahl 1999 angegeben. Mia als junges verliebtes Mädchen, die unter ihrem jähzornigen Vater leidet und sich in einer Fälscherbande sicherer als zuhause fühlt. Danach hat sie eine Ausbildung gemacht und studiert - wir befinden uns also mindestens in den frühen bis mittleren 2000ern. Da hat doch niemand in Stralsund seine Wohnung mit den ganzen Möbeln einfach so aufgegeben und ist auf und davon, oder? Hals über Kopf in den Westen ging es in den frühen Wendejahren Anfang der 90er. Und natürlich hat Mia mit ihrem exotischen Unifach ohne Probleme eine Anstellung an der Uni Greifswald gefunden. Weil es für Geisteswissenschaftler ja so einfach war und ist eine Festanstellung zu ergattern. Das überzeugt mich nicht so richtig. Es läuft eigentlich alles glatt in ihrem Leben und sie gibt mir das Gefühl, als würde sie ein Leben leben, welches sie gar nicht leben wollte wegen der Sache mit der Fälscherbande. Das verstehe ich noch nicht ganz. Okay, Schuldgefühle, weil sie ihren Vater hinter Gitter gebracht hat. Und vielleicht etwas Angst doch noch überführt zu werden, dabei müsste das ja mittlerweile verjährt sein. Nee, ich versteh nicht so richtig, warum sie sich so bemitleidet und aus der Welt zieht. Und warum der Teppich nun so viel Aufruhr in ihr Leben bringt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Arbutus kommentierte am 26. Juni 2022 um 21:45

Ich habe nicht viele Schuldgefühle wegen ihres Vaters ausgemacht. Aber Furcht vor ihm, und die nicht zu knapp. Psychologisch gesehen glaube ich, dass Mia schon einen Riesenschritt gemacht hat, indem sie sich räumlich und vom Namen her total von ihrem Vater gelöst hat. Aber jetzt überfällt sie die Vergangenheit doch wieder, und vielleicht ist es an der Zeit, einen weiteren großen Schritt zu unternehmen. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Mara S. kommentierte am 26. Juni 2022 um 23:18

Dass sie Furcht vor ihrem Vater hat, ist für mich auch klar. Aber ich lese eben auch hinein, dass es sie nicht kalt lässt, ihn in den Knast gebracht zu haben. Die Verbindung zu dem Teppich und ihrer Vergangenheit erschließt sich für mich trotzdem nicht. Der Vater hat Geschäfte gemacht mit der gefälschten Keramik. Mia arbeitet für ein öffentliches Institut. Und sie hat ja Angst, jemand würde ihr eine Falle stellen, weil er um ihre Vergangenheit weiß. Wenn es nur ums getriggert werden geht, ist das sehr kompliziert erzählt.    

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
FIRIEL kommentierte am 30. Juni 2022 um 14:50

Furcht vor dem Vater - das ist eindeutig. Was ist denn eigentlich mit der Mutter? Auf Seite 18 heißt es: "... hatte ihre Mutter die eigene Not schon ganz und gar in Noten aufgelöst, in ein Decrescendo des Rückzugs in sich selbst. Bis sie gar nicht mehr da war." Ein schönes musikalisches Bild. Aber wie ist es zu verstehen? Ein Rückzug, da denke ich an Verstummen, Unsichtbar-Werden (so wie Mia am liebsten nicht sichtbar ist). Hat sie Selbstmord begangen? Oder war bedeutet, dass sie nicht mehr da war?

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
FIRIEL kommentierte am 30. Juni 2022 um 15:59

Ah, dazu kommt später etwas...

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Bookflower173 kommentierte am 08. Juli 2022 um 19:12

Das hast du gut beschrieben!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Emswashed kommentierte am 26. Juni 2022 um 23:20

Die Jahreszahlen habe ich gar nicht so sehr beachtet. Die Hals über Kopf verlassenen Wohnungen verorte ich auch in die Jahre 1998, 1990 und 1991. Sie springt in den Zeiten, von daher habe ich mir erst gar nicht die Mühe gemacht, da Ordnung reinzubringen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
FIRIEL kommentierte am 30. Juni 2022 um 15:06

Es gibt eine klare Jahresangabe in der Überschrift auf Seite 43: Sommer 1999. Mia hat danach eine dreijährige Lehre und ein vierjähriges Studium gemacht und arbeitet jetzt schon seit mehreren Jahren. Katja ist schon viermal geschieden und wartet anscheinend noch auf Papiere (der vierten oder schon der fünften Scheidung?), ehe sie wieder weiterzieht. Und nach einiger Suche habe ich gefunden, wie lange die Fälschungsaffaire her ist: Siebzehn Jhare (S. 89). 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Emswashed kommentierte am 26. Juni 2022 um 17:42

Wegen Schusseligkeit verspätet eingestiegen, dafür aber heute fleißig den ganzen Abschnitt gelesen:

... und bin überrascht! Ein paar (externe) Kommentare nahmen mir ein wenig die Vorfreude, doch haben sie widererwarten meinen Enthusiasmus nicht gebremst.

Mia hat eine spannende Vergangenheit, der Teppich ist außerordentlich interessant, die Arbeit einer Faserarcheologin sehr informativ, der Arbeitskollege Holger widersprüchlich und irgendwie "verdächtig", Lieselotte Baltrusch goldig und ihre pager-affine Freundin (wie hieß sie noch mal?) eine mächtige Verbündete. Und unsere liebe Mia macht sich auf den Weg nach Zagreb.

So die Kurzform. Kleinere Fehler bei Wortstellungen in den Sätzen sind mir aufgestoßen. Und natürlich dieser typisch deutsche Wirkönnenallesineinemhauptwortzusammenfassen-Abschnitt auf Seite 17... nein, der ist mir nicht aufgestoßen, den feiere ich geradezu als Alleinstellungsmerkmal für Romane, die auf Deutsch geschrieben wurden.

Ich mag Mias Arbeit und die Genauigkeit wie die Schritte im Buch beschrieben werden. Natürlich könnte ich alles googeln, aber wer will das und will Google mir was davon erzählen?! Auch die Metaebene der Fälscherwerkstatt finde ich absolut spannend. Wie schnell Mia mit ihren Gedanken in die Vergangenheit gezogen wird, aufgrund einer scheinbar harmlosen Formulierung ihres Kollegen. Aber ein wenig suspekt ist er schon, oder? Erst will er ihr beim Ausfüllen des Reiseformulars helfen, um ihr dann die Reise aus Budgetgründen wieder auszureden, dann taucht er vor ihr bei Lieselotte auf...

Zugegeben, manche Formulierung wirkt etwas holprig, mancher Vorgang konstruiert, aber ähnlich wie z.Bsp. Carl Sagan, haben Wissenschaftler*innen sehr interessante Dinge zu erzählen, sind aber nicht die begnadetsten Romanschriftsteller.

In diesem Sinne mag ich das Buch bisher sehr gern und in meinem Kopf formt sich das Bild eines wirklich wunderbare Teppichs.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Arbutus kommentierte am 26. Juni 2022 um 21:51

Welche Formulierungen fandest Du holprig? Zu kleineren Fehlern bei Wortstellungen in den Sätzen: habe ich auch einige zu entdecken gemeint, aber bei genauerem Hinsehen stimmte dann plötzlich wieder alles, weil die Satzsteuktur einfach anders ausging als erwartet. Ich hatte jetzt eine einzige Stelle im 2. Teil, die sich nicht so aufgelöst hat und die ich wirklich als Lektoratsfehler abgehakt habe. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Emswashed kommentierte am 26. Juni 2022 um 22:25

Ja, ich gehe auch von Lektoratsfehlern aus. Seite 58 oben, "Die Kleine vorne in der Verwaltung, die habe ihm gute Stück gebracht..." Das "das" fehlt. Oder Seite 78 oben " Ein normal echter Fischerteppich dürfte nicht jedenfalls signiert sein..." "jedenfalls nicht" würde mehr Sinn ergeben.

***Erbsenzählmodus aus***

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Mara S. kommentierte am 26. Juni 2022 um 23:06

Tippfehler hätt ich auch im Angebot: S. 96 unten "Schließich ..."

Ich bin da auch über komische Trennungen gestolpert, auf S. 117 z.B. Teppicht-hron und auf S. 135 Stam-morden, was einige merkwürdige Bilder in meinem Kopf ausgelöst hat und ich mich nun entschieden habe, das als Stamm-orden zu lesen ;-)

Auf S. 115 "...versucht, sich von der Sonnetten, die sie mit auf die Reise genommen hatte, fesseln ..." müsste es nicht von den Sonetten heißen?

Ganz schön viele Fehlerchen auf den wenigen Seiten.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Emswashed kommentierte am 26. Juni 2022 um 23:24

Man könnte ja darüber hinwegsehen, aber innerlich ärgert es mich schon, dass niemand mehr Wert auf fehlerfreie Texte legt. Schließlich lernt man ja auch mit den Augen, da wundert es nicht, dass unsere Jugend kaum noch richtig schreiben kann.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Arbutus kommentierte am 27. Juni 2022 um 00:06

Die Trennungen sind mir auch aufgefallen. (Gehören aber in einn späteren Leseabschnitt)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Gartenliebhaber kommentierte am 17. Juli 2022 um 20:59

Mir sind die Fehler noch nicht aufgefallen, aber durch deinen Hinweis werde ich im nächsten Abschnitt danach schauen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Emswashed kommentierte am 26. Juni 2022 um 22:26

Das mit den holprigen Formulierungen ist eher ein Bauchgefühl, aber die nächsten, die mir über den Weg laufen, reserviere ich für Dich! ;-))

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Arbutus kommentierte am 27. Juni 2022 um 00:08

Also, ich finde zwar jetzt nicht so nötig, nach dem Haar in der Suppe zu suchen, aber - ich bin gespannt, was Du da für mich noch so findest. ; )

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Arbutus kommentierte am 26. Juni 2022 um 21:21

Diese Angst vor einem „undurchsichtigen Haus“ - da ist schon wieder irgendetwas Düsteres aus ihrer Kindheit verborgen...

Mia hat so ein ganz feines Gespür für zwischenmenschliche Befindlichkeiten; deswegen ist sie auch so leicht zu verunsichern, und man weiß nicht wirklich, ob das, was sie spürt, immer real ist oder eher ihrer übersteigerten Einbildungskraft entspringt. Ich finde es toll und hochsensibel beschrieben. 

Sehr fein beobachtet auch die Gastfreundschaft, über alle Sprachbarrieren hinaus.

S. 111. Da ist sie wieder, die Furcht vor Fälschung. Diesmal in Form eines Menschen - ist er echt oder ist er falsch? Kann es sein, dass sie ihren Vater so empfunden hat - als eine Art Fälschung?

Ich liebe dieses Auf-dem-Absatz-Kehrtmachen. Diese Mia ist so ... ähnlich wie ich. 

Das ist- sooo schön beschrieben! „Fürs Nicht-Bleiben wird man mit Viel-Sehen entschädigt: Berge, die mitten im Sommer Schnee haben, Städte an türkisfarbenen Seen, Wege, an denen man die Oliven von den Sträuchern pflücken und dann in der Sonne schlafen kann. [...]“

Diese Reiseerzählung der kleinen Nina hat Tempo und Kontur. Es macht Freude, so zu lesen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Bookflower173 kommentierte am 09. Juli 2022 um 09:36

Ich finde es toll, dass du Mias Wesen so schön beschrieben hast. Darin kann ich dir nur zustimmen! Ihre Sensibilität wird hier gut aufgezeigt!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Arbutus kommentierte am 26. Juni 2022 um 22:11

Ach, und noch niemand hat erwähnt, dass am Ende dieses Leseabschnitts nun auch das berühmte Märchen in die Handlung eintritt, nicht so sehr mit seiner Moral, sondern einfach mit seiner ganz neutral assoziierten Wünsch-Thematik. Das macht Karin Kalisa wieder sehr charmant, finde ich. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Martinchen kommentierte am 27. Juni 2022 um 16:49

Das hat mir auch gefallen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Emswashed kommentierte am 29. Juni 2022 um 18:02

Jup! Geht fast unter im Gewühl der Details.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Arbutus kommentierte am 29. Juni 2022 um 22:11

Na - „Gewühl“, ich finde das Wort nicht so zutreffend. Die Geschichte von Nina fand ich sehr dicht und einfach wunderschön. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Emswashed kommentierte am 30. Juni 2022 um 10:43

Sorry, dem wollte ich nicht widersprechen. Ich mag die Geschichte auch genau so, wie sie geschrieben ist.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
FIRIEL kommentierte am 30. Juni 2022 um 18:36

Auf das Märchen habe ich gewartet. Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht. Im Original-Märchen ist es ja die Frau, die sich etwas wünscht, und wenn sie es bekommt, ist sie nicht zufrieden, sondern möchte noch etwas mehr, und so immer weiter bis ins völlig Maßlose und Übersteigerte. Hier wünscht sich Carl etwas, das Hotel, das ehemals seiner Familie gehörte. Ich bin gespannt, ob er es bekommt und ob er dann zufrieden ist. Hoffentlich wird dieses Motiv weiterverfolgt.

Thema: Lieblingsstellen
givemeabook kommentierte am 27. Juni 2022 um 12:39

Seite 164
Trotzdem geht sein Vater jeden Tag nach dem Boot schauen, das arbeitslos ist wie er selbst.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Krani kommentierte am 27. Juni 2022 um 19:40

Nun auch noch ein Haus, wie anstelle des verlorenen.

Alles fügt sich. Eine Tochter ist auch da, das Erbe fortzuführen.

Das ist schön, aber ein bisschen zu glatt.

Besonders als es sich bei Mia wiederholt. Ein neues Leben mit Mann, ein Haus, ein Jemand, der das Erbe auf seine Weise fortführen wird.

Ein logischer Abschluss. Ein gutes Ende für Mia.

Gar nicht so leicht, diese Eindrücke jetzt in eine Rezension zu packen.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
TontoM kommentierte am 27. Juni 2022 um 20:18

Es gibt interessante Details über die Volksgruppe der Gottscheer, deutschsprachige Slowenen, jugoslawische Oberkrainer.

Es wird von der kleinen Fischerin berichtet,die wundervoll erzählen konnte. Ihre Geschichten  nahmen phantastische Wendungen, die nur sie wirklich verstand.

Es gibt eine Erklärung,warum Mia nicht mehr auf Dienstreisen ging. Kollegen pflegten  auf Kongressen mehr ihre Eitelkeiten, als dass fachlich Neues brächten.

Ungewöhnlich ist Ninas Weg von Avila über Schloss Thaya und Zagreb an die Ostsee. Auch dort zieht sie umher, biegt sich ihre Identität zurecht., ist wendig und von heiterem Gemüt..

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
TontoM kommentierte am 27. Juni 2022 um 20:18

Es gibt interessante Details über die Volksgruppe der Gottscheer, deutschsprachige Slowenen, jugoslawische Oberkrainer.

Es wird von der kleinen Fischerin berichtet,die wundervoll erzählen konnte. Ihre Geschichten  nahmen phantastische Wendungen, die nur sie wirklich verstand.

Es gibt eine Erklärung,warum Mia nicht mehr auf Dienstreisen ging. Kollegen pflegten  auf Kongressen mehr ihre Eitelkeiten, als dass fachlich Neues brächten.

Ungewöhnlich ist Ninas Weg von Avila über Schloss Thaya und Zagreb an die Ostsee. Auch dort zieht sie umher, biegt sich ihre Identität zurecht., ist wendig und von heiterem Gemüt..

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
FIRIEL kommentierte am 30. Juni 2022 um 18:38

Die Gottscheer finde ich interessant. Ist das dann so ähnlich wie bei einigen Mennonitengruppen, die in Russland gelebt haben, dort als Deutsche abgelehnt wurden und nun hierhin gekommen sind, um nun als Russen abgelehnt zu werden? Wobei  sie sich wohl auch eher Gott als einer Nation angehörig fühlen.

Thema: Lieblingsstellen
TontoM kommentierte am 27. Juni 2022 um 20:21

S.142 Solange man aif der Stelle trat,konnte man nicht auseinandergehen.

Thema: Lieblingsstellen
Arbutus kommentierte am 27. Juni 2022 um 21:28

S. 184:

„Künstler würden in der Stadt, von der sie hier berichte, nicht weniger geschätzt als die Händler, denn es gäbe niemanden, der nicht wisse, dass ohne sie die Welt ihre Farbe verlöre.“

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Emswashed kommentierte am 28. Juni 2022 um 09:59

Der zweite Abschnitt ist so ganz anders, als der erste.... dachte ich, als es anfing "romantisch" zu werden und Mia sich zu Milan hingezogen fühlte. Wobei ich stark vermute, dass es nicht der Mann ist, in den sie sich verliebt, sondern einfach die neue Situation, weit weg ihres Mittelstandlebens. Aber trotz aller Gefühlsduselei (die zu Mia passt, denn sie ist sensibel und empathisch und ohne diese Eigenschaften hätte sie sich nicht so in den Teppich verbissen) geht die Recherche weiter und die Aspekte der Herkunftssuche werden vielfältiger. Finde ich so spannend, wie einen guten Krimi.

Im ersten Abschnitt verband ich mit dem SILKE STRAD jedoch eine Adresse, also Strasse, aber mit der Analyse des Teppichflors wurde ja schnell klar, dass es ein silk thread, ein Seidenfaden ist, der diesen Teppich ziemlich einzigartig macht.

Die Namensänderungen im Zuge von Revolution und Krieg fand ich auch sehr spannnend. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass es auch damals schon große Volkswanderungen gab und Europa mächtig durcheinandergewirbelt wurde (erleben wir ja jetzt wieder). Da passt die Vergangheit auch ziemlich genau auf Mias Gegenwart, die auch Namen und, auf der Suche nach dem Mittelmaß, Adresse geändert hat.

Dass Mia Ninas Geschichte aufschreibt und diese daher als Fiktion daherkommt, finde ich etwas unglücklich. Ich sehe darin schon die tatsächlichen Geschehnisse, deren Lücken "märchenhaft" gefüllt wurden. Ähnlich einer Fabel verknüpfe (!) ich die Anhaltspunkte mit der wahren Geschichte des Teppichs, unabhängig davon, ob geküsste Frösche sich in Prinzen verwandeln.

Ein bisschen nervt mich die indirekte Wörtliche Rede, die mich im Anschluss an die direkte immer irritiert, aber wunderbar finde ich Karin Kalisas feinsinnigen Humor, wenn sich Mia selbst in der Klicheefalle ertappt.

"Als sei die Vergangenheit ein Brausepulver und die Gegenwart ein Glas Wasser" (Seite 136) begeistert mich. Dieser Spruch stimmt in so vielen Dimensionen! Klasse!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Hennie kommentierte am 28. Juni 2022 um 15:07

Ich finde deine Gedankengänge nachvollziehbar und schön formuliert. Mich bewegte Ähnliches beim Lesen des Abschnittes.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Hennie kommentierte am 28. Juni 2022 um 15:09

"Als sei die Vergangenheit ein Brausepulver und die Gegenwart ein Glas Wasser" (Seite 136)

Hab ich hier und für mich als Lieblingsstelle zitiert! Fand die Aussage genial.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Emswashed kommentierte am 29. Juni 2022 um 18:01

Ich würde sogar gern das Brausepulver in meine Rezi-Überschrift nehmen.... mal schauen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Elefant kommentierte am 09. Juli 2022 um 11:30

Der Satz gefällt mir auch super

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Arbutus kommentierte am 29. Juni 2022 um 22:18

Jaa genau, der Brausepulver-Satz ist legendär! - Ich glaube schon, dass das noch etwas werden könnte mit Milan. Dieses Auf-dem-Absatz-Kehrtmachen tut man nicht für einen Teppich ... Wenn es ihr nur um den Teppich ginge, würde sie diesem weiter hinterherreisen. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Emswashed kommentierte am 28. Juni 2022 um 10:04

Und da fällt mir noch ein, dass ich sehr dankbar für die Europakarte im Vorsatz bin. Da reist man Mia und Nina doch gern mit dem Finger hinterher, oder?

Da hat sich der Verlag Gedanken gemacht. Klasse! (Bin geneigt, ihm dafür die Korrekturfehler zu verzeihen.)
 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Hennie kommentierte am 28. Juni 2022 um 15:10

Finde ich auch! Gut gemacht!

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Krani kommentierte am 28. Juni 2022 um 10:39

Danke.

Es war nicht leicht. Habe viele andere Rezis zur Hilfe genommen. Aber hier isse:

https://wasliestdu.de/rezension/einen-teppich-knuepfen

Danke auch für den Hinweis auf Bergsalz. Das nehm ich mir mal vor.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Hennie kommentierte am 28. Juni 2022 um 14:59

Zum letzten Abschnitt springt die Erzählung zwischen den Zeitebenen, zwischen Hier und Heute, zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Der Erzählfaden verbindet das Echte mit dem Falschen, die Fantasie mit der Wirklichkeit, das Märchenhafte mit dem Realen. Mir ist es an mancher Stelle etwas zuviel, obwohl ich das nicht wirklich begründen kann. Es ist so ein vages Gefühl. Ich glaube, das Märchenhafte wars. Zum Beispiel Finyan hätte es m.M. nach nicht gebraucht.

Mia berichtet aus Ninas Freester Zeit und wie sie auch nach der Hochzeit mit Carl als „die kleine Fischerin“ der Knüpfergemeinschaft ihre vielfältigen Geschichten erzählt. Aus großer Angst vor den Nazis verlassen sie den Ort und wandern nach Schweden aus. Dort erst wird der grüne Teppich nach langer Zeit in seiner Pracht vollendet. Dort „zwirbelt sie Fäden auf ... zwirnt sie...zusammen. Mischt Wolle mit Seide und Seide mit Wolle. Stunde um Stunde. Und hat dabei das Gefühl, mit der Welt nicht fester verbunden zu sein als mit den Fäden, die ihr durch die Finger gleiten.“ Sie versucht neuen Halt im Leben zu finden, wird sehr krank, kämpft sich mühsam zurück. Dann eines Tages knüpft sie einen Namen: Nina Silkestrad, Nina Seidenfaden. „Der wahrste Name, den sie je hatte.“ S. 209 Der Teppich wächst. „Ninas Teppich ist ein Bewahrteppich“. S. 211 ...

Insgesamt eine Geschichte, die mir weitgehend gut gefallen hat - mich als textilaffine Frau und das mein ganzes Leben lang. Hier werden Fäden geknüpft, verknotet, verbunden und fallengelassen, als lose Enden hängengelassen, vergessen oder irgendwann wieder aufgenommen. Viele Metaphern rund ums Textile drängten sich mir auf. Und es sind sehr viele Infos zwischen den Zeilen. Bei mir ging das Kopfkino an.

Nun bleibt noch die Rezension, die sicher ein wenig dauern wird!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Arbutus kommentierte am 30. Juni 2022 um 22:50

Es ist schön, das von Dir als einer Fachfrau zu hören. Wenn das aus Profi-Sicht stimmig ist, spricht es ja durchaus für den Roman. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Emswashed kommentierte am 29. Juni 2022 um 17:18

Ich habs! Das war kein Roman über einen Teppich und seine Knüpferin, das war der sprichwörtliche Wolf im Schafspelz. Das war Europas jüngste Geschichte im Teppichflor! Das waren die Anfänge der Fischfangquoten, das Intermezzo des Dritten Reichs und der Beginn der Neuen Seidenstraße.

Mias und Ninas Geschichte waren nur die Kettfäden in denen Frau Kalisa das Bild Europas geknüpft hat. Ich finde den Roman bemerkenswert, nicht genial, aber doch sehr beeindruckend. Die Märchenelemente, durchblitzender Humor und ganz, ganz viel Fachwissen haben mir Vergnügen bereitet. Vielleicht wollte Karin Kalisa zu viel auf einmal und hat damit so manchen Leser auf einigen Gebieten verloren, aber dieses Buch wurde nicht mit einem langen Faden gewebt, sondern mit vielen kurzen Fäden geknüpft und das Gesamtergebnis gefällt mir.

Je länger ich über das Gelesene nachdenke, umso mehr Fäden kann ich aufnehmen und zuordnen.

Dass sie sogar eine Verknüpfung mit der neuen Seidenstraße (deren eines seiner zahlreichen Enden auch am Duisburger Hafen hat) herstellt, rechne ich Frau Kalisa hoch an.

Die "Liebesgeschichten" waren nicht auserzählt, es hätte mich auch eher gelangweilt, aber alles, alles, was Europa in Atem hält, kommt vor! Bravo!
 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Hennie kommentierte am 29. Juni 2022 um 19:19

Je länger ich über das Gelesene nachdenke, umso mehr Fäden kann ich aufnehmen und zuordnen.

Das hast du wunderbar formuliert. So geht es mir auch! Bin total auf deine Rezension gespannt.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
wandagreen kommentierte am 30. Juni 2022 um 08:59

Und ich auf deine, Hennie, vllt lese ich da auch mal das, was du denkst, und nicht  nur das, was Ems denkt ;-).

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Emswashed kommentierte am 30. Juni 2022 um 10:21

*** ggg*** Zumindest denkt Alasca ganz anders, das sollte Dir zu denken geben. ;-)

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Arbutus kommentierte am 30. Juni 2022 um 22:52

Wow, Deine Analyse hat was, Ems. Nicht schlecht. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 09. Juli 2022 um 09:41

Das ist sehr spannend, dass du hier noch einmal das Knüpfen eines Bildes von Europa erwähnt hast. Da hast du recht und aus dieser Perspektive ist das Buch tatsächlich gut gelungen.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Martinchen kommentierte am 29. Juni 2022 um 18:37

Meine Rezension habe ich soeben eingestellt:

https://wasliestdu.de/rezension/teppichfaeden-erzaehlfaeden-lebensfaeden

Herzlichen Dank für diesen Roman. Ich habe ihn sehr gern gelesen und werde auch die bisher veröffentlichten Romane von Karin Kalisa lesen. Schade übrigens, dass die Webseite nicht aktuell ist.

Beim nächsten Ostseebesuch möchte ich mir die Teppiche unbedingt anschauen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Emswashed kommentierte am 30. Juni 2022 um 10:40

Weißt Du, liebe Hennie, wir haben auch beide "Der große Fehler" von Jonathan Lee zusammen gelesen. Mit dem Buch ist es ähnlich, wie mit diesem hier. Das eigentliche Thema wird auch aus den Augen, verloren, stattdessen bekommen wir allerlei drumherum erzählt.

Bei Lee hat es mich gestört, bei Kalisa bin ich begeistert und ich frage mich, woran das liegt. Ist es Europa, das uns näher liegt als Amerika? Ist es die Schriftstellerin, die nun mal auch Frau ist, wie ich?

Ich glaube für mich herausgefunden zu haben, dass es die Wissenschaftlerin und Linguistin ist, die mich hier "abgeholt" hat. Sie spielt an vielen Stellen mit der Sprache (zusammengesetzte Hauptwörter, Dialekt, Metaphern...) und kennt sich mit Teppichkunst, Geschichte und Wirtschaft (ja, moderne Wirtschaft und ihre Schatten) aus.

Ich bin jedenfalls angefixt und werde mir weitere Bücher von ihr besorgen... (wenn Raum und Zeit es zulassen).

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Hennie kommentierte am 30. Juni 2022 um 23:47

"... stattdessen bekommen wir allerlei drumherum erzählt."

Das ist wohl im Großen und Ganzen so, aber durch den Teppich findet Mia wieder Anschluß an das Leben. Er ist der äußere Anlaß sich der Welt zu öffnen. Sie begibt sich vollkommen aus ihrer Komfortzone. Es kann ja eigentlich keiner auf Dauer in der Vergangenheit und so im Mittelmaß leben wie diese Faserarchäologin. Wenn es auch sicher aus Angst, Vorsicht und später vielleicht aus Bequemlichkeit geschah. Wie hätte ihr Alltag ohne das Auftauchen des geheimnisvollen Teppichs ausgesehen? Es wäre so monoton und ereignislos weitergelaufen. 

Die Leben der beiden Frauen hat die Autorin wunderbar zusammengesetzt. Bei Nina waren es sogar nur Fragmente. Wie bei einem Puzzle ergaben sich die fehlenden "Steinchen" und fanden ihren Platz. Schön fand ich auch die Idee das Märchen vom Fischer und seiner Frau mal mit vertauschten Rollen präsentiert zu bekommen. Wie ich schon bemerkte im Verlauf der Leserunde, bin ich auch begeistert von dem Aufgreifen der zahllosen textilen Metaphern.Ja, sie spielt mit der Sprache und den vielfältigen Möglichkeiten, die das Textile bietet.

Die Idee zu dem Buch finde ich super. Nicht alles ist rundum gelungen, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde auch ich noch andere Werke von Kalisa lesen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 09. Juli 2022 um 09:45

Mich hat es auch am meisten gefreut, dass Mia nun wieder das Leben genießen kann und nicht nur in ihrer Komfortzone verweilt!

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
FIRIEL kommentierte am 30. Juni 2022 um 13:48

Zwei Köpfe.Ihr schreibt alle von zwei Frauen; das kann sehr gut sein, aber sicher bin ich mir nicht. Der hintere könnte auch ein Männerkopf sein, vielleicht mit einer Kappe. Dann vielleicht der Fischer und seine Frau? Zwei Frauen ist natürlich auch möglich, und einige von euch weisen da auf den Inhalt des Buches hin, aber das habe ich ja noch nicht gelesen.

Die Farben Grün und Blau passen jedenfalls zum Fischer und zum Meer, und ebenso die bewegten Muster in den Silhouetten. Auch der beige Hintergrund ist in sich zart gemustert. 

Die Schlichtheit des Covers gefällt mir; ich mag es, wenn es nicht so überladen ist. Auch Titel und Autorennamen kann man gut lesen. Verbindungen zum Text sind da. Mir gefällt das Cover gut.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Arbutus kommentierte am 30. Juni 2022 um 21:42

Hui, und nun kommen die Nazis ins Spiel. 

Nina über die Nazis. „Sie strecken die Hand aus, als segneten sie den Raum zwischen ihrer Nase und dem großen Zee.“ Also, das ist - grandios.

Diese Liebesgeschichte zwischen Nina und Carl ist - sehr besonders. So etwas habe ich ganz selten gelesen. 

Jetzt hat Nina, die doch immer die Weite in ihrem Herzen hatte, plötzlich die Enge, wenn es darum geht, Carl seinen Hauswunsch zuzugestehen. Aus ihren schlechten Erfahrungen schließt sie, dass ein Hausprojekt auch hier in Schweden scheitern muss. Wie eng ist ihr Denken plötzlich geworden! Aber vielleicht war es in diesem Punkt noch niemals weit. - Aber dann schaffen sie eine Einigung! Ich finde das schön. 

Mia fängt an, mit ihrer Romanheldin einen Dialog zu führen, und man weiß kaum mehr, wer wer ist, so sehr verschmelzen die beiden ineinander. 

Und dann schließlich taucht Ylvie auf, und führt die verlorengegangene Gabe des Erzählens fort.

Thema: Lieblingsstellen
Arbutus kommentierte am 30. Juni 2022 um 21:46

„‚Na gut‘, sagte sie schließlich. Und als sie schon nicht mehr damit gerechnet hatte, hörte sie es, wie von weit her, leise und entschieden: Ja, es ist gut. Es ist gut so, wie es ist.“

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Emswashed kommentierte am 07. Juli 2022 um 21:56

Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich bin froh, dass es keine Liebesschnulze geworden ist und fand die Mischung sehr ansprechend.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
FIRIEL kommentierte am 08. Juli 2022 um 08:40

Ich habe das Buch letzte Woche zu Ende gelesen und  wollte noch einiges kommentieren, aber wie ihr wisst, war die Seite ja abgeschaltet. Nun bin ich in Urlaub und habe das fertig gelesene Buch natürlich nicht mitgenommen. Kommentare und auch die Rezension müssen nun also noch warten, bis ich zurückgekehrt bin und die drängendsten Aufgaben erledigt habe - auch wenn die vorgegebene Zeit dann überschritten ist.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Bookflower173 kommentierte am 08. Juli 2022 um 19:11

Der Einstieg hat bei mir etwas länger gedauert, weil es von Anfang an sehr detailreich zuging, was das Beschreiben der Arbeit von Mia angeht. Außerdem erfahren wir nur kleine Ausschbitte aus ihrer Vergangenheit, die sie jetzt plötzlich einholt. Ich hatte manchmal das Gefühl, wir drehen uns die ganze Zeit im Kreis. Klar, es dauert um mit einer prägenden Vergangenheit abzuschließen, aber beim Lesen war mir das manchmal zu anstrengend, weil mir zu wenig Handlung passiert ist.
Ansonsten muss ich sagen, dass schöne Beschreibungen verwendet wurden, die ich mir markiert habe. Auch die Geschichte der Teppiche finde ich sehr interessant sowie die Arbeitsschritte einer Faserarchäologin.
Obwohl die Ereugnisse in der Vergangenheit noch sehr unklar erläutert werden, hatte ich schnell eine Erklärung für mich gefunden, was in Mias Vergabgenheit passiert sein könnte.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Elefant kommentierte am 09. Juli 2022 um 11:01

Eine sehr gute Zusammenfassung. Geht mir eigentlich in allen Punkten wie dir.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Arbutus kommentierte am 08. Juli 2022 um 22:09

So, nachdem ich nun einige Tage darauf warten musste, meine Rezension einstellen zu können, hätte ich es fast vergessen. Jetzt aber! https://wasliestdu.de/rezension/erzaehlfaeden-unerschoepflich Starkes Buch, fand ich. Auch wenn darüber die Meinungen hier ja sehr auseinandergingen. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Bookflower173 kommentierte am 09. Juli 2022 um 09:30

Hmm, ich hätte nicht damit gerechnet, dass sich Mia nun Ninas Geschichte ausdenkt. Irgendwie ergibt das ja auch Sinn, da man auch im wahren Leben nicht so leicht die Geschichte einer vor vielen Jahren lebenden Person rekonstruieren kann.
Der Fischerteppich rückt etwas ik den Hintergrund und die Bezuehung zwischen Mia und Milan sowie Carl und Nina liegen jetzt in Fokus. Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll. Dass Mia in der Liebe etwas unsicher und ungeübte ist macht sie authentisch. Ich hoffe, dass sie mit der Liebe nicht mehr nur in der Vergangenheit festsitzt.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 09. Juli 2022 um 09:51

Leider muss ich auch sagen, dass mich der Roman nicht wirklich abgeholt hat. Die Liebesgeschichten konnten mich nicht so emotional berühren, wie ich es mir erhofft habe. Zudem fand ich die fiktiven Dialoge zu viel des Guten. Die Übergänge von der Recherche zur Fiktion waren größtenteils in Ordnung. Ich finde es schön, dass Mia nun mehr aus sich heraus gekommen ist und das Leben genießen kann. Die Gespräche über die Vergangenheit kamen mir aber etwas gekünstelt vor. Die Sprache war anstrengend, es waren aber auch schöne Metaphern dabei.

Thema: Vorstellungsrunde
Elefant kommentierte am 09. Juli 2022 um 10:31

Dieses Mal bin ich wirklich spät dran mit der Leserunde, aber dieses Mal ist es zum Glück nicht alleine meine Schuld.

Ich bin Mitte Zwanzig, komme aus dem Norden Bayerns und lese mich gerne querbeet durch alle Genres.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Elefant kommentierte am 09. Juli 2022 um 11:07

Mir ist der Einstieg in die Geschichte nicht leicht gefallen. Einerseits gefällt mir der Schreibstil sehr gut und ich finde interessante und unterhaltsame Beschreibungen darin. Andererseits macht er das Buch aber auch sehr kompliziert. Ich muss mich anstrengen, um der Erzählung zu folgen und verstehe trotzdem Vieles nicht. Besonders mit der Protagonistin habe ich meine Schwierigkeiten. Außerdem verliert sich das Buch in einigen Passagen zu sehr in philosophischen und sprachlichen Spielereien und verliert darüber die Handlung aus den Augen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Arbutus kommentierte am 09. Juli 2022 um 23:38

Dass es die Handlung zu sehr aus den Augen verliert, fand ich eigentlich gerade nicht. Ja, Karin Kalisa schreibt manchmal kompliziert und hat auch oft tausend Ideen, wie sie eine Stelle noch kommentieren kann, aber da sie dies meist nur in Nebensätzen tut (andere sind manchmal von langen Sätzen genervt; ich nenne es die Kalisa‘sche Abschweifung), führt es meiner Meinung nach nicht zu weit vom Thema ab.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Elefant kommentierte am 09. Juli 2022 um 11:34

Das Thema, das ich dachte, es sei der Kern des Buches - der Fischerteppich - ist mehr der Rahmen und der rote Faden, der durch das Buch leitet. Es wird sich aber viel mehr auf andere Themen konzentriert. Das kommt unerwartet und finde ich auch etwas schade. Vor allem, weil das Buch teilweise schon ins Absurde rutscht und zu einem Mischmasch aus historischen Fakten, Fiktion, Selbstfindung und Wortspiel wird. Mich kann die Geschichte damit nicht wirklich begeistern.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Elefant kommentierte am 09. Juli 2022 um 11:52

Ein Hauptproblem des Buches ist, dass keine Emotionen bei mir ankommen. Das Buch ist viel zu sehr mit sich selbst und seinen eigenen Gedanken beschäftigt, um mich als Leser wirklich mitzunehmen. Das ist wie Vieles in diesem Buch: schade.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Arbutus kommentierte am 09. Juli 2022 um 23:47

Das ist schade. Ich habe mich sehr in dieses Buch verliebt, und das durchaus mit Emotionen. Deswegen würde ich hier etwas präzisieren: dass dies nicht das Hauptproblem des Buches ist, sondern eher ein persönliches Problem, dass nämlich verschiedene Personen sich auch sehr unterschiedlich - oder eben auch gar nicht - in dem Buch wiederfinden. 

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Elefant kommentierte am 09. Juli 2022 um 13:03

Vielen Dank, dass ich mitlesen, mitdiskutieren und mitrezensieren durfte.

https://wasliestdu.de/rezension/schade-67

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Bookflower173 kommentierte am 09. Juli 2022 um 15:42

Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte! Das Buch war nicht ganz mein Fall, hatte aber auch Gutes an sich!

Hier ist meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/detailreiche-verknuepfungen

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Mara S. kommentierte am 12. Juli 2022 um 18:40

So, nun sind tatsächlich schon Wochen ins Land gegangen - erst war die Seite im Wartungsmodus und dann ich, dank Corona. Ich schreibe trotzdem noch ein paar meiner Eindrücke auf, obwohl hier vieles schon angesprochen wurde. Es ist gar nicht so, dass mir die Geschichte nicht gefällt. Ich mag Mias Ausflug nach Zagreb tatsächlich sehr gern und auch ihre Begegnung mit Milan. Und wären wir nicht im digitalen Zeitalter, würde ich mich auch voll reinfallen lassen in diese vermeintlich schicksalhafte Begegnung und dieser Suche einer Vergangenheit. Aber ich komme nicht so gut mit der Art und Weise klar, wie die Geschichte erzählt wird. Ist mir zu konstruiert. Mia reist nach Zagreb ohne vorher wenigstens mal angerufen zu haben. Natürlich steht Milan kurz davor, seinen Laden aufzugeben und räumt gerade sein über hundertjähriges Archiv auf. Wäre sie eine Woche später gereist, dann wäre er wohl weg gewesen, aber so: Schicksal. Wenigstens gibt es ein paar Fakten, die über Milan und sein Netzwerk ermittelt werden können, aber statt weiter wissenschaftlich vorzugehen, schreibt Mia eine Geschichte über des Fischers Frau. Die liest sich auch gut, ohne Frage. Aber mit diesem Vorbau von 100 Seiten wissenschaftlichem Ansatz, kann ich der Geschichte um Nina nicht trauen. Das ist doch doof. Warum wurde das so konzipiert? Warum konnte Mia nicht einfach eine Journalistin oder Autorin sein, die über einen kleinen Umweg zu dieser Story kommt? Oder es wäre ein Tagebuch gefunden worden oder noch drei Briefe mehr?  

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Arbutus kommentierte am 12. Juli 2022 um 23:29

Weil Mia kompliziert ist. Und weil sie sich selbst nicht traut.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Hennie kommentierte am 13. Juli 2022 um 14:15

"Warum wurde das so konzipiert? Warum konnte Mia nicht einfach eine Journalistin oder Autorin sein, die über einen kleinen Umweg zu dieser Story kommt?"

Ich verstehe das Problem, deine Fragen nicht. Der grüne Teppich ist ein Fischerteppich und nicht mal hundert Jahre alt. Was soll da noch ans Tagelicht kommen? Da bleibt ja nur eine Geschichte über das Leben der Teppichknüpferin. Und warum soll sich eine wie Mia darüber keine Gedanken machen dürfen. Es könnte sich ja durchaus so zugetragen haben.

Auf S. 11 wird im Zusammenhang mit dem Teppich erklärt:

"Eine Faserarchäologin kümmerte sich um mehrere Tausend Jahre alte Spuren von Gewebe... Zeitgenössisches, Vollständiges fiel nicht in ihr Ressort..."

Mir gefällt die Geschichte, wie sie Karin Kalisa entwickelt hat. Mia hat sich aus ihrem "Schneckenhaus" herausgetraut, bleibt nicht in ihrem derzeitigen Leben stecken, versucht ihre Vergangenheit aktiv zu überwinden, auch mit dem "Erfinden" von Ninas Geschichte. Ein wenig Material scheint sie ja zu dem Fragment (als Prolog im Buch) noch gefunden zu haben.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Mara S. kommentierte am 13. Juli 2022 um 21:37

Ein bisschen widersprechen sich die Aussagen aber schon - der Teppich wird Mia ja als Faserarchäologin vorgelegt, sie soll prüfen, ob er echt sein kann. An der Uni scheinen die Fischerteppiche allerdings keinen so hohen Stellenwert zu haben, da landen sie nur in der Vitrine am Eingang. Dann aber muss Mia unbedingt nach Zagreb auf Forschungsdienstreise, weil dieser Fischerteppich außergewöhnlich ist und scheinbar die traditionelle Teppichgeschichte der Welt miteinander vereint (das ist jetzt zugegeben sehr übertrieben von mir ausgedrückt). In Zagreb forscht sie auch ganz akribisch nach der Teppichknüpferin, aber dann schreibt sie eine ganz unwissenschaftliche Fantasiegeschichte über Nina. Ich verstehe natürlich, dass es ihr persönlich gar nicht um das Wissenschaftliche geht, aber für mein persönliches Empfinden ist dieser ganze Teil einfach nicht rund erzählt, so wie auch Mia als Figur für mich nicht richtig funktioniert und daher stelle ich mir die Frage, ob ich etwas beim Lesen übersehen habe, denn für die Autorin, den Verlag, dich und auch anderen Leser:innen hier scheint die Geschichte ja zu funktionieren. Aber manchmal ist das eben so, da funktionieren Geschichten für einen nicht und Figuren tragen einen nicht überzeugend durch die Handlung.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Mara S. kommentierte am 12. Juli 2022 um 19:11

Dieser Roman macht es mir nicht leicht. So sehr ich mit Mia als Figur hadere, so sehr mag ich Nina und ihre Geschichte und bin irgendwie traurig, dass ihr zu wenig Raum gewidmet wurde. Vor meinem inneren Auge hätte sich hier locker ein 400seitenstarkes Familienepos entwickeln können. Die Autorin ist also durchaus in der Lage mich erzählerisch zu fesseln. Und doch frage ich mich die ganze Zeit, warum ihr das nicht durchweg gelingt? Vielleicht am Ende doch zuviele lose Fäden, die sich an den falschen Enden und mit den falschen Farbkompositionen ineinander verheddert haben?

Übrigens habe ich mal bei der Uni Greifswald in die Datenbank geschaut - wegen der Fischerteppiche. Muss sagen, die hab ich mir auch ganz anders vorgestellt. Irgendwie weniger nach klassischem Teppich (mit doch wesentlich mehr Farben als im Buch beschrieben) und mehr wie so ein Outdoorsisalteppich in Brauntönen. Das spricht jetzt weniger für meine Einbildungskraft...

Mit viel gutem Willen kann man tatsächlich einiges in diese Geschichte hinein interpretieren, das ist allerdings nicht zwangsläufig ein Qualitätsmerkmal. Wenn als Aufhänger eine historisch-lokale Begebenheit um 1928 in Vorpommern zugrunde liegt, dann ist zwangsläufig der Nationalsozialismus nicht weit und mit dem Teppichthema hat man natürlich auch den Orient und die Seidenstraße dabei. Aber hier wird alles nur angeteasert und durch die Konzeption der Erzählung schlägt am Ende die Fiktion die Historie und ich traue der Geschichte nicht mehr. Hier würde mich wirklich interessieren, was sich die Autorin dabei gedacht hat. Ich glaube nicht, dass das alles ohne tieferen Sinn so konzipiert wurde. Ich kann es wahrscheinlich nur nicht richtig lesen. Es hilft aber nix, ich bin nicht überzeugt von diesem Buch.  

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Gartenliebhaber kommentierte am 17. Juli 2022 um 20:55

Ich finde es traurig, wie zurückgezogen Mia lebt und bin gleichzeitig faszinert mit welcher Intensität sie sich mit diesem Teppich beschäftigt.Ich habe das Gefühl den Teppch selbst zu sehen und zu fühlen. Schlimm eigentlich, dass sie überall "das Böse" sieht, doch aufgrund der Beschreibungen aus der Vergangenheit ihres Lebens, ist es nachvollziehbar. Ich bin nun gespannt auf die Reise.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 96 bis 177
Gartenliebhaber kommentierte am 17. Juli 2022 um 21:12

Es fällt mir nicht mehr leicht der Geschichte bzw. den Geschichten zu folgen. Mias Kennenlernen von Milan finde ich sehr schön beschrieben und kann es mir vorstellen. Was mir jedoch schwer fällt zu verstehen bzw. ihr zu folgen, das ist die Geschichte, die Nina erzählt bzw. über sie erzählt wird.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 178 bis Ende
Gartenliebhaber kommentierte am 18. Juli 2022 um 12:00

Ich finde es schön, dass Mia und Milan ein Paar werden und einen gemeinsamen auch beruflichen Neuanfang wagen. Ich mag es, wie liebevoll sie miteinander umgehn und dann verschwimmen für mich beide Erzählstränge, der mit Mia und der mit Nina miteinander und es klingt für mich sehr märchenhaft, aber der Roman konnte mich dann nicht mehr erreichen.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Gartenliebhaber kommentierte am 18. Juli 2022 um 12:13

Der Roman hat mich insgesamt leider nicht seinen Bann ziehen können. Hier ist der Link zur Rezension

https://wasliestdu.de/rezension/der-roman-hat-mich-nicht-in-seinen-bann-...

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Hennie kommentierte am 19. Juli 2022 um 01:08

Ich bin durch die Wartungsgeschichte bei WLD ein wenig aus dem "Takt" geraten mit der Leserunde. Hätte gerne noch ein wenig intensiver diskutiert, aber die Zeit ist mir davongerannt. Hier ist nun meine Sichtweise zum Roman. Mir hat er gefallen!

https://wasliestdu.de/rezension/teppichgeschichten

 

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