Rezension

Interessante Geschichte über die pommerschen Fischerteppiche mit Webfehler

Fischers Frau -

Fischers Frau
von Karin Kalisa

In „Fischers Frau“ von Karin Kalisa wird die Geschichte von der Kuratorin Mia Lund und von der Teppichknüpferin Nina erzählt, die durch einen pommerschen Fischerteppich miteinander verknüpft sind. Die Handlung beginnt in der Gegenwart mit Mia, die einen pommerschen Fischerteppich zur Begutachtung vorgelegt bekommt, den sie auf seine Echtheit überprüfen soll. Da dieser für die pommerschen Fischerteppiche untypische Muster aufweist, ist ihr Interesse geweckt und sie beginnt Nachforschungen zu betreiben und mehr über die Herkunft des Teppichs zu erfahren. Für Mia beginnt daraufhin eine Reise von Greifswald nach Zagreb, von der Gegenwart in die Vergangenheit zur Teppichknüpferin Nina und auch eine Reise zu sich selbst.

Die Geschichte hinter den Fischerteppichen ist an sich interessant. Als die Ostseeküste überfischt war, fehlte für die Fischer Arbeit, sodass anstatt der Fischernetze Teppiche geknüpft wurden. Leider konnte mich der Roman und dessen Umsetzung des Themas der pommerschen Fischerteppiche nicht überzeugen.
Die beiden Handlungsstränge in der Gegenwart und in der Vergangenheit mit Mia und Nina wirkten für mich zu konstruiert und deren Verknüpfung miteinander zu erzwungen. Auch konnte mich der Schreibstil nicht so richtig begeistern. Karin Kalisa schreibt sehr poetisch, bild- und detailhaft, also perfekt, um daraus eine gute Geschichte zu weben, die die Besonderheit der Teppiche mit den beiden Handlungssträngen verknüpft, doch wirkte der Schreibstil die meiste Zeit dazu eher deplatziert und sorgte eher für Fehler im Webprozess. Auch konnte ich keine emotionale Nähe zu den Charakteren oder der Handlung aufbauen, besonders Mia blieb mir fremd. Ebenso mäanderte die Handlung oft herum und verlor sich in Nebensächlichkeiten, Handlungsstränge wurden begonnen, ohne richtig zu Ende gebracht zu werden. Ein roter Faden war für mich nicht richtig erkennbar. Das Potenzial war vorhanden, jedoch wurde es nicht vollständig genutzt. Ich habe mir etwas mehr erhofft.