Rezension

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Spannender Start, aber leider in diesem Band noch keine Auflösung

Der Strand: Vermisst -

Der Strand: Vermisst
von Karen Sander

Vorweg dieser Krimi/ Thriller besteht aus 2 weiteren Teilen, es handelt sich also um eine Trilogie, darauf muß man sich als Leser leider einstellen. Der Fall wird also definitiv nicht in diesem ersten Teil aufgeklärt und ich fürchte fast, auch nicht im 2. Teil. Zudem erscheint der 2. Teil wohl erst im Frühjahr und der 3. Teil dann erst im Sommer. Das mag aus wirtschaftlichen Gründen dem Verlag nützen, den Leser lässt es leider mehr als irritiert und enttäuscht zurück. Dabei beginnt das Buch mehr als vielversprechend und lässt sich sehr gut lesen.

Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt, erst vor kurzem verwitwet, hat sich von Berlin aus auf die ruhige Halbinsel Fischland-Darß-Zingst versetzen lassen. Hier hofft er, mehr Zeit zu haben, um sich um seine 5-jährige Tochter Romy kümmern zu können. Doch da irrt er sich leider, denn plötzlich verschwindet dort am hellichten Tag die 19-jährige Lilli Sternberg spurlos. Sie war am Strand mit einer Freundin verabredet, doch zu diesem Treffen erschien sie nicht. Das Heikle an dem Fall ist, Lilli ist seit Geburt gehörlos. Zuddem gibt es keinerlei Anzeichen, dass Lillis Verschwinden gewollt sein könnte. Tragischerweise kam auch Lillis Mutter vor Jahren in der Nähe gewaltsam ums Leben und Lilli ist bei ihren Großeltern aufgewachsen. Die Suche nach Lilli bleibt ohne Ergebnis, man findet lediglich in einem Tümpel ihr Fahrrad. Dann erhält Lillis Freundin eine kryptische Nachricht per Whats-App, die einen seltsamen Code zeigt. Nun hofft man darauf, dass LKA-Ermittlerin und Kryptologin Mascha Krieger hier weiterhelfen könnte. Doch auch sie kommt mit dem Code nicht weiter. Die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig, zumal anscheinend viele Beteiligte nicht die Wahrheit sagen und vieles verschweigen...

Grundsätzlich hat mir dieses Buch eigentlich gefallen. Die Kapitel sind kurz und flüssig geschrieben, die Protagonisten gut dargestellt. Schneller Perspektivwechsel erhöht die Spannung und es gibt viel Raum für eigene Spekulationen zum möglichen Tathergang und Motiv. Doch gegen Ende des Buches gestaltet sich leider vieles zu oberflächlich, hektisch und nicht ganz so logisch. Zum guten Schluss bleiben dann hier auch noch alle Handlungsstränge offen, die den Leser frustiert und ratlos zurücklassen. Das ist mehr als schade. Hier hätte man doch wenigstens den Haupt-Erzählstrang abschließen können. Das ist aber leider nicht geschehen. Es bleibt hier wirklich alles offen.