Rezension

Wunderschönes Cover bei mittelmäßigem Inhalt

Lady of the Wicked -

Lady of the Wicked
von Laura Labas

Bewertet mit 3 Sternen

„Lady of the Wicked“ springt mit seinem tollen Cover sofort ins Auge. Aber auch inhaltlich muss sich die Geschichte nicht verstecken. Mit reifen und erwachsenen Charakteren werden wir in New Orleans auf die Spuren von Hexen und anderen übernatürlichen Wesen geschickt.

Darcia ist eine Hexia, also halb Mensch und halb Hexe und hat ihre Fähigkeit in der Fluchbrecherei. Sie spürt Fluche, kann diese bei sich und anderen Personen brechen aber auch selbst welche verbreiten. Daher wird sie regelmäßig von „Patienten“ besucht, welche um Hilfe bitten. Hierbei reden wir natürlich nicht von Menschen. Alleine agiert sie im Alltag nicht, denn sie halt Partner den Waldtroll Tieno der ein schweigsamer Kerl ist, der nur in ein bis zwei Worten kommuniziert. Doch mit seiner Stärke und seiner unabdingbaren Treue ist er schon oftmals ihr Lebensretter gewesen.

Der zweite Hauptcharakter ist Valens welcher Darcia aufsucht um sich einen schweren Fluch, der auf ihn lastet brechen zu lassen. Zu dem Fluch kommt eine schwierige Familiengeschichte, da er der Bruder amtierenden Königin der Wesen ist. Von daheim musste er schon vor Jahren flüchten. Sein direkter Kumpel ist ein Ghul, der in seinem Club auch schonmal den ein oder anderen Störenfried futtert.

Später im Buch lernt man Ruth kennen. Sie hat Valens die Flucht vom Hofe ermöglicht, wo er bis zu einem gewissen Zeitpunkt der beste Mitarbeiter der Stadtwache war und somit hochangesehen.

Wir erfahren direkt zu Anfang viel Hintergrundwissen über die verschiedenen Arten von Hexen welche es gibt, welche Wesen und Fähigkeiten in der Welt vorhanden sind. So auch Darcias Beweggründe, warum sie 13 Hexen töteten muss und deren Herzen in der Wand versteckt.

Darcia ist von Anfang an eine Antiheldin. Der Grund für ihren Aufstieg zur Herrin der Wicked ist zwar verständlich, der Weg dahin aber blutig. So stört Valens sie auf dem Weg dahin und ihr ist es egal wie er aus einer schlimmen Situation herauskommt. Valens bitte um Hilfe wegen seines Fluches ist nachvollziehbar, auch wenn er seine Taten nie wieder ungeschehen machen kann. Ruth nimmt erstmal eine besondere Rolle ein, da sie am Hofe der Königin lebt und agiert.

Die Geschichte hat einen starken Start um dann im Mittelteil leider sehr langatmig und schwach zu werden. Erst im letzten viertel bekam es für mich wieder Aufwind. Die Geschichte ist fernab der Teeniegeschichten und die erwachsenen Charaktere haben für mich in ihre Rollen gepasst. Geheimnisse und Ziele kommen nach und nach ans Licht, aber ich hätte mir dennoch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.

Alles in allem ist es eine gute Fantasygeschichte im wunderschönen Gewand und mit einem festen zweiten Teil der ebenfalls ein Hingucker ist.