Rezension

Versteckspiel

Die Übersetzerin -

Die Übersetzerin
von Jenny Lecoat

Bewertet mit 4 Sternen

In ihrem Debütroman 'Die Übersetzerin' entführt Jenny Lecoat ihre Leserinnen und Leser in die 1940er Jahre auf die Kanalinseln Jersey, Großbritannien. Hedy musste aus Österreich fliehen, sie ist Jüdin. Doch auch auf der Insel kann sie keine Ruhe vor dem Krieg finden als die Deutschen die Kanalinseln besetzen. Als Jüdin möchte niemand sie beschäftigen und damit die Aufmerksamkeit der Besatzer auf sich ziehen. Aus der Not heraus nimmt Hedy eine Stelle als Übersetzerin in einem Lager der Deutschen an. An ihrem Arbeitsplatz verliebt sie sich in den Wehrmachtssoldaten Kurt. Die Beziehung der beiden und auch Hedys Herkunft bleiben nicht lange unentdeckt. Ein lebensgefährliches Versteckspiel nimmt seinen Lauf.
Bisher habe ich schon viele Romane gelesen, die während des zweiten Weltkrieges spielen und die sich mit dem Widerstand und der Flucht vor den Nazis beschäftigen. Jedoch ist dieser Handlungsort neu für mich. Ich hätte mir gewünscht noch mehr über die Inseln und das Leben im Ärmelkanal zu erfahren. Die Charaktere waren manchmal etwas oberflächlich, mir fehlte hier die Tiefe in die Gedühls-und Gedankenwelt der einzelnen Personen. Die Handlung war teilweise vorhersehbar aber dennoch spannend und lesenwert. Leider wird kaum auf Hedys Arbeit als Übersetzerin eingegangen, der Titel ist demnach meiner Meinung nach unpassend. Dass dieser Roman auf wahren Begebenheiten beruht musste ich mir das ein oder andere Mal wieder ins Gedächtnis rufen, umso emotionaler sind diese Geschichte und der Roman zu bewerten.
Fazit: Eine ungewöhnliche aber packende Geschichte mit ein paar Schwächen.