Rezension

Unterhaltsam, obwohl einiges unlogisch war

Lightlark -

Lightlark
von Alex Aster

Inhalt:

Ein Geheimnis bedroht ihr Reich und jeden, den sie liebt

Isla Crown ist die junge Herrscherin über das Wildfolk, ein Volk atemberaubend schöner Verführer. Doch ein jahrhundertealter Fluch hat sie dazu verdammt, jeden, in den sie sich verliebt, zu töten. Isla ist entschlossen, diesem grausamen Schicksal ein Ende zu bereiten, und reist dafür in das Königreich Lightlark. Dort wird alle hundert Jahre das Centennial ausgetragen – ein Wettkampf zwischen den sechs Herrschern, deren Reiche unter dem Bann leiden. Die Prophezeiung besagt: Einer von ihnen muss sterben, damit der Fluch endgültig gebrochen wird. Ein tödliches Spiel beginnt …

Um zu überleben, muss Isla lügen, betrügen – und entscheiden, ob sie ihrem geheimnisvollen Mitstreiter Grim und ihren Gefühlen für ihn tatsächlich trauen kann.
Quelle: dtv.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Isla Crown fiel oft durch Sternenpfützen bis an weit entfernte Orte.

Das Cover finde ich einfach so schön. Zuerst weiß man nicht, welche Rolle das Herz und die Blume in dem Buch spielen, aber das wird mit der Zeit klar und ab diesem Zeitpunkt hat das Cover gleich noch eine ganz andere Bedeutung.

Der Schreibstil der Autorin war schnell zu lesen, obwohl es sehr viele Wiederholungen gab und es sehr viele Abschnitte in der Art waren von sie macht das, dann macht sie das und geht dorthin und so zog sich das manchmal dahin. Mit der Zeit wurde dies aber besser. Was mich allerdings sehr gestört hat waren die modernen Wörter wie etwas BH oder T-Shirt, das hat mich am meisten in meinem Lesefluss gestört.

Zu Beginn lernt man Isla kennen, die zusammen mit den anderen Herrschern der sechs Reiche nach Lightlark reist um die fie Flüche ihrer Völker zu brechen. Dabei hat Isla einen eigenen Plan, bei dem ihr eine Freundin hilft. Allerdings hat sie nicht mit den Herrschern Grim und Oro gerechnet, die ihr unter die Haut gehen.

Der Einstieg in das Buch hat mir wirklich gut gefallen, weil es sofort los geht und man nicht ewig lange eine Einführung liest. Es wird kurz erklärt, was es mit den Flüchen und den Herrschern auf sich hat und danach geht es auch schon nach Lightlark.

Ich würde keinen der Charaktere als besonders tiefgründig beschreiben, sie bleiben alle flach. Isla will ihren Plan in die Tat umsetzen, dabei wirkte sie auf mich oftmals sehr naiv, da sie immer wieder Leuten vertraut hat, die offensichtlich eigene Pläne haben. Außerdem ändert sie ihre Meinung zwischendurch immer wieder, sie ist also ein sehr sprunghafter Charakter. Ihr stehe ich aber recht neutral gegenüber.

Celeste ist ebenfalls eine Herrscherin, die beste Freundin von Isla und zusammen haben sie ihren Plan geschmiedet. Ich mochte sie von Anfang an nicht, denn bei ihr war alles zu perfekt. Sie selbst, ihr Aussehen, ihre Gehabe, einfach alles. Wenn mich Jugendbücher eins gelehrt haben, dann das solche Charaktere immer etwas zu verbergen haben.

Erwähnenswert sind auch noch Oro und Grim. Beides sehr starke und alte Herrscher und von ihnen kommt sicher auch der Vergleich zu ACOTAR. Ich verstehe das, aber ich würde trotzdem nicht sagen, dass sie wie Tamlin und Rhysand sind. Erstens sind sie viel zu flach dafür, zweitens benehmen sie sich auch nicht so sehr wie Alpha-Männchen, sie agieren eher im Hintergrund und horten ihre Geheimnisse.

Ich beginne mit dem Weltenbau, denn der war quasi nicht vorhanden. Lightlark ist eine Insel, die nur alle 100 Jahre auftaucht, auf der aber Leute der Völker wohnen. Soweit so gut, dann hat jedes Volk einen eigenen Teil der Insel, der aber nur durch Brücken mit der Hauptinsel verbunden ist. Von diesen bekommt man leider recht wenig mit und ich konnte mir dieses ganze Gebilde nicht vorstellen. Irgendwo gabs auch eine Arena und ein Schloss, wo alle gelebt haben. Immer wieder habe ich mir eine Karte gewunschen, weil ich wirklich keine Ahnung hatte, wo jetzt was ist.

Die einzelnen Völker fand ich interessant, allerdings habe ich sie immer wieder verwechselt, weil alle irgendwas mit -folk am Ende heißen. Bis auf die Nightshade, die natürlich als die Bösen hingestellt werden. Bis zum Ende wusste ich wenigstens halbwegs, wer jetzt welche Fähigkeiten hatte, allerdings konnte ich mir die einzelnen Flüche nicht merken. Wenn wir schon bei Flüchen sind, beim Starfolk wird niemand älter als 25 Jahre und ich habe mich immer gefragt, wie das geht. Die Flüche wurden vor 500 Jahren verhängt und erst jetzt beginnt das Volk sich zu dezimieren? Wie haben sie davor überlebt und wieso machen sie nicht weiter? Ich hätte so gerne mehr Hintergrundinfos gehabt, wie die Völker bis jetzt mir ihren Flüchen umgingen und nicht nur einen Satz, dass es ihnen schlecht geht.

Es wurde von der Autorin und vom Marketing auch der Vergleich zu den Hunger Games gezogen und wenn ihr sowas erwartet, seid ihr hier komplett falsch. Das Centenniel dauert 100 Tage, in diesen wollen die Herrscher eine Prophezeihung erfüllen, nach 50 Tagen werden Teams gebildet und damit man diese Teams zusammenstellen kann, gibt es Wettkämpfe und der Gewinner von diesen darf die Teams bestimmen. Diese Wettkämpfe sind hier die Hunger Games, wobei keiner stirbt, denn das ist nicht erlaubt und es sind auch nicht alle auf Macht ausgelegt. Manche haben eher etwas von Wahrheit oder Pflicht und ich fand diese Wettkämpfe wirklich unbeeindruckend. DIe Spannenden waren leider auch sehr schnell erzählt und es wirkte, als wären sie nicht sonderlich relevant für die Geschichte.

Dazu kommen einige Plotholes und manches war so offensichtlich, dass es mich nicht überrascht hat. Zwar gab es am Ende ein paar wirklich sehr gelungene Twists, aber vieles kennt man schon aus anderen Büchern. Mir war schnell klar, wer hier böse ist, denn es war wirklich offensichtlich. Außerdem hat Isla so vehement darauf bestanden, dass es eine gewisse Person ist (die übrigens immer gewechselt hat), dass klar war, dass sie unrecht hat. Schließt man alle, laut Isla, Schuldigen aus, bleibt sowieso nicht mehr viel Auswahl.

Ab der Hälfte wird es aber sehr viel spannender, wie ich finde. Man erfährt immer mehr über die Zeit, als die Flüche verhängt wurden und langsam nehmen auch die Pläne der Herrscher gestalt an. Allerdings bleiben auch nach 50 Tagen alle für sich. Zwar dürften sie sich schon umbringen, aber Action gibt es auf diesem Gebiet keine. Isla streift unbehelligt auf der Insel umher und die anderen Herrscher tun und sind weiß der Kuckuck wo. Also wie ein Wettkampf wirkte das bei weitem nicht.

Das Ende fand ich aber sehr gelungen und es bleiben einige Fragen offen. Mit den unvorhergesehenen Wendungen war es wirklich genial und ich freue mich schon auf Band zwei.

Fazit:

Die Rezension mag negativ klingen, aber dies ist eines der Bücher, bei denen ich weiß, dass vieles schlecht ist, das mir aber irgendwie doch sehr gut gefallen hat. Ich war schnell durch, hatte immer Lust weiterzulesen und es hat mir Spaß gemacht. Zwar waren die Charaktere flach, es gab kein Worldbuilding und einige Dinge waren zu offensichtlich, aber die Grundidee und manche Twists waren dennoch sehr gelingen. Gut unterhalten hat es mich auf jeden Fall und ich freue mich schon auf den zweiten Band. Ich vergebe vier Sterne.