Rezension

Sich der Welt öffnen

Das geheime Leben des Albert Entwistle -

Das geheime Leben des Albert Entwistle
von Matt Cain

Bewertet mit 4 Sternen

Sich der Welt öffnen
Zuallererst einmal finde ich das Cover sehr liebevoll gestaltet: mit der Postbox und der Katze sowie dem wie ein Brief gestalteter Rand, sehr schön ! Allein dadurch wäre mir das Buch bereits aufgefallen.
In der kleinen Stadt Toddington ist Albert Entwistle der Postbote – aber einer, der es nicht so mit den Menschen hat; er meidet sie lieber, ist ein wenig „kauzig“, lieber für sich alleine...
Doch nach seiner Pensionierung und dem Tod seiner geliebten Katze möchte er sich doch seinen Mitmenschen zuwenden. Sehr mutig von ihm !
Stück für Stück schließt er unerwartete Freundschaften und begibt sich mit deren Hilfe auf die mühsame Suche nach seiner Jugendliebe George.
Zu lesen, wie dieser einsame, leicht „kauzige“ Mann langsam wieder aus seinem jahrelang gepflegten Schneckenhaus herauskommt und sich behutsam der Welt öffnet, wieder so mutig auf die Menschen zugeht – das war herrlich und sehr berührend.
Man leidet wirklich mit ihm mit und freut sich dann eben auch sehr mit, dass er seinen Mut sammeln kann und sich so der Welt endlich wieder öffnet.
Das Buch ist zurecht im Genre „Literatur“ angesiedelt, da gehört es auch hin.
Ich hatte die 432 Seiten von Matt Cain sehr schnell durchgelesen, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte, so gefesselt war ich.
Ein sehr schönes, tief berührendes Buch, das mich noch lange beschäftigen wird...