Rezension

Perfekter Krimi

Der Unbekannte -

Der Unbekannte
von Christine Brand

Bewertet mit 5 Sternen

Nathaniel, der gute Freund von Journalistin Milla Nova hat als er elf Jahre alt war sein Augenlicht verloren, als er - so sagt es die Polizei - seinen Vater davon abbringen wollte, seine Mutter und seine Schwester zu erschießen. Er tötete seinen eigenen Vater. Ein Szenario, dass ihm immer wieder Alpträume beschert. Durch den Rat einer Freundin ist er nun endlich bereit, sich mit den Geschehnissen von damals zu konfrontieren, doch die Ermittlungsakten sind verschwunden. Trotzdem kommen ihm Zweifel an den geschilderten Ereignissen. Was wenn sein Vater gar nicht der Mörder war? So richtig unterstützen kann Milla ihn diesmal nicht, sie ist mit privaten Problemen konfrontiert, so dass sich Nathaniel blindlings in Gefahr begibt.

Die Charaktere, die Christine Brand bereits in 3 weiteren Bänden der Reihe entwickelt hat, sind auch in diesem Band wieder authentisch und glaubhaft dargestellt. Die Idee, Nathaniels Vergangenheit zur hinterfragen ist brillant und ebenso ist es der flotte, für atemlose Spannung sorgende Schreibstil. Alle realen Hintergründe, die sie in die Geschichte einbindet, sind gut recherchiert und tatsächlich war ich verblüfft von den dunklen Kapiteln der schweizerischen Geschichte.

Die privaten Entwicklungen sind ebenso tragisch wie mitreißend, man kann sich sehr gut in die verschiedenen Situationen hineinversetzen. Trotzdem ist der Band in sich abgeschlossen und somit auch lesbar, ohne die Vorgänger zu kennen. Trotzdem ist es toll, wenn man von Anfang an in die Gruppe der Protagonisten hineinwächst. Hier erlebt man einige ungeahnte, teil böse Überraschungen, ohne dass es zu blutig wird. Das schlichte und etwas raue Cover fügt sich optisch perfekt in die Reihe ein. 5 Sterne