Rezension

Gut konstruierter Kriminalfall

Der Unbekannte -

Der Unbekannte
von Christine Brand

Bewertet mit 4.5 Sternen

Blick in die Vergangenheit und ein aktueller Kriminalfall sorgen in der Schweiz für Spannung.

In diesem vierten Buch der Reihe werden zwei Kriminalfälle parallel behandelt. In einem Fall steht Nathaniel im Mittelpunkt. Er verlor in jungen Jahren sein Augenlicht und seine Familie durch ein Verbrechen. Sein Gefühl, das mit den bekannten Details etwas nicht stimmt, bringt ihn dazu, sich näher mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Parallel dazu steckt die mit ihm befreundete Journalistin Milla privat mitten in einem aktuellen Kriminalfall, der sie beschäftigt und der ihre Zeit in Anspruch nimmt, so dass sie Nathaniel nicht wie gewünscht unterstützen kann. Letztlich laufen die beiden Handlungsstränge zusammen.

Es gibt viele Perspektivwechsel, erzählt aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten. Ein jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, wodurch die Spannung hoch gehalten wird. Ich finde den Aufbau gelungen. Durch überraschende Wendungen mag man das Buch gar nicht weglegen. Die Figur des Nathaniel wird sehr vielschichtig und tiefgründig beschrieben, das hat mir gut gefallen.

Ich kenne die Vorgängerbände nicht, habe das aber nicht vermisst. Es ist sicherlich so, dass die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können. Ab und an gibt es Hinweise auf Ereignisse aus den vorangegangenen Fällen, so dass ich geneigt bin, sie auch zu lesen. Der unterhaltsame Schreibstil tut der Spannung keinen Abbruch, ich habe das Buch gerne gelesen.