Rezension

Ich hoffe das dieser langatmige und nur zu 1/4 spannende Thriller ein einmaliger Ausrutscher der Autorin war und sie bald zu alter Form zurück findet!

Stirb, mein Prinz - Tania Carver

Stirb, mein Prinz
von Tania Carver

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem die beiden Vorgänger dieses Buches "Entrissen" und "Der Stalker" für mich einfach nur brillant, super spannend und recht brutal waren, habe ich mich voller Vorfreude auf "Stirb, mein Prinz" gestürzt. Wieder ermittelt man als Leser mit dem Kommissar Phil Brennan und der Profilerin Marina Esposito. Die beiden hatte ich als interessantes Pärchen im Kopf, dessen Beziehung zueinander auch die ein oder andere spannende Szene bietet.
Leider war das in "Stirb, mein Prinz" ehr weniger. Die beiden redeten kaum miteinander, weil Phil Brennan eine ach-so-brisante Ahnung hatte. Dadurch hat er sich jedoch auch völlig vor mir verschlossen und ich hatte irgendwann keine Nerven mehr, mich mit ihm zu beschäftigen.
War ich zu Anfang von der ganzen Geschichte absolut gefesselt und gruselte mich, als der Junge in dem Keller gefunden wurde, flacht es schnell zu einer undurchsichtigen Rateshow ab. Nach etwa 100 Seiten tauchten die schlechten Erinnerungen aus Phil Brennans Kindheit auf, um die er ein riesen Geheimnis gemacht hat. Leider war das jedoch für den Leser total leicht zu durchschauen, sodass ich die darauffolgenden Rate- und Versteckspielchen zwischen ihm und seiner Freundin Marina Esposito als absolut überflüssig empfunden habe.
Des Weiteren verstrickte sich die Autorin in dem ganzen undurchsichtigen Nebel etwas, sodass sie den Fall und das grausame Ritual aus den Augen verlor.
Zum Schluss hat Tania Carver dann endlich zu alter Form zurück gefunden und mein Durchhaltevermögen mit spannenden, gruseligen Szenen belohnt. Die Auflösung des Täters war zwar etwas abrupt und für mich als Leser zuerst auch sehr unverständlich, aber darüber konnte ich in dem Moment über weg sehen.
Was mich aber bei dem Buch neben 300 Seiten langweiligem Leerlauf am meisten gestört hat, ist der Titel des Buches. Waren die Titel der vorangegangenen Bücher immer passend gewählt, ist es diesmal leider nicht so. Natürlich klingt "Stirb, mein Prinz" absolut spannend, allerdings konnte ich den Prinz im ganzen Buch nicht wirklich finden. Da ist der Originaltitel "Cage of Bones" doch wesentlich passender!