Rezension

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Stirb mein Prinz - spannend

Stirb, mein Prinz - Tania Carver

Stirb, mein Prinz
von Tania Carver

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe erst vor kurzem von dieser Autorin "Der Stalker" gelesen und da mir das sehr gut gefallen hat, habe ich dieses Buch hier schon sehnsüchtig erwartet.

In dem neuen Thriller von Tania Carver begegneten mir dann auch gleich alte Bekannte wieder, die mir schon in "Der Stalker" ans Herz gewachsen sind. Detective Inspector Phil Brennan und sein Team: seine Ehefrau , die Profilerin Marina Esposito , Detective Sargeant Mickey Philips und Detective Constable Anni Hephurn arbeiten wieder zusammen an einem Fall, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Alles beginnt , als zwei Bauarbeiter in einem alten heruntergekommenen Haus , das abgerissen werden soll, eine grausige Entdeckung machen. Im Keller finden sie einen Käfig aus Knochen und darin eingeschlossen einen kleinen Jungen, völlig verängstigt und verwahrlost. Als Phil Brennan und sein Team sich den Tatort näher anschauen, entdecken sie, außer dem Knochenkäfig noch jede Menge alte Blutflecken und an den Wänden befinden sich geheimnisvolle Symbole, die sie zunächst noch nicht enträtseln können. Ihre erste Vermutung ist allerdings, dass hier an diesem düsteren Ort seit Jahren schon Rituale mit Menschenopfern stattfanden.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Einerseits kann man verfolgen wie die Polizei versucht, den Fall zu lösen , bevor man sich im nächsten Kapitel dann wieder mitten unter den Tätern befindet, die mit allen Mitteln verhindern wollen, dass man ihnen auf die Schliche kommt. Denn eines ist bald klar, es handelt sich nicht nur um einen , sondern gleich um mehrere Täter, deren wahre Identität allerdings ziemlich lange geheim bleibt. Das hat die Autorin sehr geschickt gemacht, die Täter verwenden untereinander Codenamen, so gibt es zum Beispiel den Gärtner, den Gesetzgeber,den Lehrer, den Missionar u.s.w. , so dass man als Leser zwar ständig überlegt, wer wohl mit welchem Namen gemeint ist, aber sicher weiß man es eben lange nicht.
So nach und nach kommen auch immer grausigere Details über die geheimnisvollen Rituale ans Licht und so weiß man schnell, dass es hier nicht "nur" um eine Kindesentführung und versuchten Mord geht, sondern dass diese Gruppe mit den Geheimnamen schon viele Jahre unerkannt mordet und dass sie auch nicht vorhat, damit aufzuhören.

In einem weiteren Handlungsstrang läuft die Prostituierte Faith nackt durch einen Wald, auf der Flucht vor einem Mann, am Ende dieser Flucht gibt es einen Unfall, den Faith nicht überlebt.

Dass alle diese Fälle miteinander verknüpft sind, wird schnell klar und auch Phil fühlt sich immer stärker persönlich betroffen , er hat plötzlich Alpträume und ständig das Gefühl, das alles schon mal gesehen oder erlebt zu haben, kann sich nur nicht erinnern, wann und wo.

Während das Polizei-Team fieberhaft daran arbeitet, so nach und nach die Rätsel zu lösen, tauchen allerdings noch ein paar Leichen auf und auch ein paar andere Bekannte lässt Tania Carver wieder mitmischen. Unter anderem eine, die mir bisher sehr unsympathisch war, nämlich die überehrgeizige Polizistin Rose Martin, die allerdings hier in dieser Geschichte sogar ein paar sympathischere Züge bekommt.

Und natürlich gibt es auch wieder einen unsympathischen Polizeichef . Das ist auch das Einzige, das mir nicht so gefallen hat, dass die Geschichte eigentlich wieder ganz genauso aufgebaut ist wie in "Der Stalker". Der überhebliche und korrupte Polizeichef aus "Der Stalker" ist weg und schon taucht in "Stirb mein Prinz" der Nächste auf, der einfach zu sehr an den ehemaligen Chef erinnert. Einiges in diesem Buch war deshalb leider doch ein bisschen zu vorhersehbar. Trotzdem hat mich dieser kleine Negativpunkt, nicht so gestört, dass ich weniger Sterne dafür geben würde, denn die ganze Story hat mir sehr gut gefallen und war, trotz der kleinen Schwächen, spannend bis zum Ende.

Mein Fazit:
Auch mit "Stirb mein Prinz" hat Tania Carver wieder einen super spannenden Thriller geschrieben, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte. Die kurzen Kapitel und die verschiedenen Perspektiven halten die Spannung so gut oben, dass man es einfach nicht schafft, eine Lesepause zu machen, weil man unbedingt wissen will, wie es weitergeht . Gerade diese vielen Handlungsstränge geben einem als Leser das Gefühl, man würde in einer Achterbahn sitzen , die Spannung steigt immer weiter an, bis zum wirklich großartigen Finale.
Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, die Autorin hat mir damit ein paar aufregende Lesestunden geschenkt :-)