Rezension

Spannend, aber fern jeglicher Realität

Stirb, mein Prinz - Tania Carver

Stirb, mein Prinz
von Tania Carver

Bewertet mit 3 Sternen

Die Lektüre dieses Buches ist in mehr als einer Hinsicht haarsträubend. Haarsträubend wegen der Grausamkeiten, die man anhand der Entdeckung des kleinen Jungen mehr ahnt als weiß. Und haarsträubend aufgrund der Handlungen diverser Figuren dieses Thrillers. Ein leitender Polizeichef, der nach Gutdünken Leute suspendiert? MitarbeiterInnen, die ohne Widerstand sich alles gefallen lassen? Eine erfahrene Polizistin, die sehenden Auges ins Messer rennt? Das ist alles so an den Haaren herbeigezogen, dass mir das Lesen immer wieder verleidet wurde. Auch ist die Schreibweise der Autorin nicht unbedingt die beste. Immer wieder versucht sie, einen leicht 'philosophischen' Hintergrund über die Vergänglichkeit des Lebens einzubauen, doch leider wirkt das alles ziemlich aufgesetzt. Ich hätte sicherlich das Buch vorzeitig zur Seite gelegt, wenn, ja, wenn es nicht so spannend geblieben wäre. Trotz all dieser Unstimmigkeiten, Unlogiken, Unglaubwürdigkeiten wollte ich doch immer wissen: Wer steckt hinter all dem? Und was ist die Ursache für all die Geschehnisse? Durch viele Szenenwechsel, hin zu den Täter(n), dann zum Ermittler, weiter zum nächsten usw. entsteht zwar eine gewisse Hektik, doch ist diese dem Spannungsaufbau durchaus förderlich.