Rezension

Tolles Endzeitszenario

Monument 14 (1) - Emmy Laybourne

Monument 14 (1)
von Emmy Laybourne

Bewertet mit 5 Sternen

Bei diesem Buch höre sich der Klappentext total interessant an und so habe ich mich sehr darauf gefreut. Insgesamt wurde ich auch nicht enttäuscht.
Zu Beginn hatte ich ein bisschen Probleme, mir die ganzen Namen zu merken. Gemeinsam mit Dean, unserem etwas schüchternen und eher unbeliebten Protagonisten sitzen nämlich noch dreizehn andere Kinder und Jugendliche in dem Einkaufszentrum fest.
Doch nach und nach lernen wir alle kennen. Besonders gefallen hat mir, wie die Autorin jeder Figur ihren eigenen Charakter verliehen hat. Und dabei konnte sie meistens auf Klischees verzichten.
Die Geschichte wird aus Deans Sicht mit Hilfe eines personalen Erzählers geschildert. So fühlte ich mich dem Geschehen mehr als nah und konnte alles nachfühlen und miterleben, was den 14 Jugendlichen passiert.  
Ein Charakter, der mir leider etwas auf Distanz blieb, war Astrid. Sie ist das Mädchen, in das der schüchterne Dean schon seit langem verliebt ist. Doch sie hat eine Beziehung mit Jake, dem Footballspieler, der auch mit im Einkaufszentrum gestrandet ist, und nimmt Dean erst nach und nach wahr. Oft viel es mir schwer, zu ergründen, was in ihr vorgeht.
Von den Kleinen mochte ich Max am liebsten. Er ist zwar erst fünf Jahre alt, doch er hat schon so viele Geschichten zu erzählen, wie so mancher Erwachsene. Auch wenn diese davon zeugen diese, dass er nicht gerade in den besten Verhältnissen aufgewachsen ist, nimmt er es locker und geht sehr gut damit um.
Ein weiterer Pluspunkt war der Alltag in dieser merkwürdigen Situation. Schnell kristallisieren sich Aufgaben für jeden heraus. Dean übernimmt beispielsweise den Küchendienst. Es war wirklich süß, wie die „Großen“ sich oft um die Kleinen gekümmert haben. In den zwölf Tagen, die der erste Band umfasst, wachsen alle zu einer kleinen Familie zusammen.
Es war auch schön mit anzusehen, wie die einzelnen Charaktere sich Stück für Stück weiterentwickeln.
Die Spannung ist eher unterschwellig in diesem Buch und doch flogen die Seiten nur so dahin. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und fand die kleinen Dramen des Alltags, die es zu lösen galt (zum Beispiel Läuse), sehr unterhaltsam.
Das Ende fand ich dann ein bisschen merkwürdig und habe noch nicht so richtig den Sinn darin gesehen. Vielleicht bekommt es ja aber in Teil zwei noch Bedeutung.

Fazit:

Emmy Laybourne hat im Amerika der Zukunft ein Weltuntergangsszenario geschaffen, wie es im Buche steht (wortwörtlich).  Wer gerne solche Geschichten liest, der wird mit Monument 14 sehr zufrieden sein. Durch die Konstellation der Charaktere wurde es nie langweilig und die Erzählweise ließ mich das Geschehen hautnah miterleben. Auch mit dem Protagonisten Dean bin ich sehr gut klargekommen. Bis auf die kleine Schwachstelle, die für mich das Ende darstellte, ist das Buch also absolut empfehlenswert.