Rezension

Spannendes und emotionales Debüt...

Monument 14 (1) - Emmy Laybourne

Monument 14 (1)
von Emmy Laybourne

Bewertet mit 4 Sternen

Monument, Colorado, 2024

Was als ein normaler Tag beginnt, wird für den schüchternen Dean und 13 weitere Schüler zum Albtraum, als auf dem Weg zur Schule plötzlich ein Hagelsturm losbricht, den die Menschheit noch nicht gesehen hat. Die Jugendlichen können sich in einen nahe gelegenen Supermarkt retten und verbarrikadieren sich dort. 
Aus den Nachrichten erfahren sie, das sich die Lage draußen immer mehr zuspitzt, ein Tsunami hat die gesamte Ostküste der vereinigten Staaten überrollt und über Colorado macht sich eine gemeingefährliche Giftwolke breit, die die Menschen in blutrünstige "Monster" verwandelt. 
Für die Jugendlichen ist klar, das sie den Greenway für eine Weile nicht verlassen können und warten sollten, bis sie jemand findet und so beginnen sie sich einzurichten und zu warten.....

Meinung:

Das Cover wirkt, finde zumindest ich, recht unspektakulär und doch auch wieder auffällig, was am großen und krassgrünem Titel liegt. Unter dem Titel sind, in verschiedenen Schwarz-Abstufungen, vierzehn Schatten zu sehen. 

Emmy Laybournes Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Handlung realistisch und spannend. Ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen und war so gefesselt, das ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

Was mich überrascht hat, war die Tatsache das es sich bei den Charakteren nicht ausschließlich um "Jugendliche" handelte, wie die Inhaltsangabe vermuten lässt, sondern um verschiedene Altersgruppen zwischen 5 und schätzungsweise 17 Jahren. Die Mischung fand ich sehr interessant und es ging mir wirklich nahe, wie die Großen sich um die Kleinen kümmern und versuchen so etwas wie einen "normalen" Alltag aufrecht zu erhalten. 
Jeder der Charaktere ist hervorragend herausgearbeitet, auch wenn ich es etwas wunderlich und beinahe unglaubwürdig fand, das ein Achtjähriger dermaßen viele Kochrezepte auf Lager hat, wie ein erfahrener Koch. Aber das ist in Bezug auf die Kids auch schon fast der einzige Punkt den ich bemängele. 

Jeder der vierzehn Schüler hat so seine Eigenheiten und Charakterzüge, die dafür sorgen, das man ihn oder sie direkt ins Herz schließt oder ihnen mit Misstrauen begegnet. Da sie alle so verschiedenen sind könnte ich mich hier stundenlang auslassen, denn ich fand sie alle so toll ! Aber ich werde mich mal auf Dean beschränken, denn er ist es schließlich der die Geschichte erzählt. 
Bis zu diesem scheußlichen Morgen war Dean immer sehr zurückhaltend. Ein großer schmächtiger Junge, der öfter mal gemobbt wurde. Doch jetzt ist er ein Teil der Gruppe, übernimmt wichtige Aufgaben, hat ein Händchen für die Kleinen und beginnt die Ereignisse und den Alltag der Gruppe aufzuschreiben. 

Und der hat es in sich, denn neben kleinen Reibereien und Problemen bei Alltäglichem, gibt es auch noch die Dinge die außerhalb geschehen und von denen die Kids keine Ahnung haben. Es gibt Menschen die an die Tore des Supermarkts klopfen und um Einlass bitten oder die Kids bedrohen. Und natürlich hängt über all dem die Gefahr durch das Gift der bedrohlichen Chemiewolke, das sich jederzeit einen Weg durch die Ritzen der Lüftungsschächte bahnen und einige der Kids in wahre "Monster" verwandeln könnte, die auf die Anderen losgehen. 
Als sich die Lage immer weiter zuspitzt und jemand verletzt wird, muss jeder der Vierzehn seine eigene Entscheidung treffen: Gehen oder Bleiben ? 

Die Geschichte hat mich total in ihren Bann gezogen, weil man, trotz der alltäglichen Dinge, die Emmy Laybourne hier beschreibt, niemals vergessen hat, welch eine Bedrohung draußen auf die Kids wartet. Sie haben keine Ahnung ob ihre Familien noch leben oder ob es irgendwo Hilfe und Zuflucht gibt. Trotz ihrer Unsicherheiten und Ängste geben sie nicht kampflos auf, sondern sind taff und versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen. Das fand ich unglaublich spannend und auch bewegend.

Ich fühlte mich beim Lesen immer an Filme und Serien wie: Der Nebel, Die Wolke oder The Walking Dead, erinnert. Natürlich ist Monument 14 eine Light-Version dessen was dort geschieht, es gibt keine Zombies, keine Monster, und so'n Gedöns, aber es gibt eine aufregende Handlung und in Sachen "Zwischenmenschlichem" auf jeden Fall viele Parallelen. Das fand ich richtig gut, denn solche Geschichten haben es mir echt angetan.

Das Buch hat ein, für den Moment, zufriedenstellendes Ende, die Leseprobe für den zweiten Teil, die hat allerdings einen ganz miesen Cliffhanger und ich ärgere mich gerade total, das ich sie überhaupt gelesen habe, aber nun gut, es dauert ja nur noch schlappe zwei Monate bis zum Erscheinen von Band 2, das sollte zu verkraften sein, denn ich bin wirklich gespannt wie sich die Geschichte entwickelt !!! 

Fazit:

Monument 14 ist ein spannendes und emotionales Debüt, das mich gleichermaßen erschüttert und begeistert. Wer Lust auf eine realistische Dystopie hat, der sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen ! 

© Ina's Little Bakery