Rezension

dramatisches Endzeitszenario im Einkaufszentrum

Monument 14 (1) - Emmy Laybourne

Monument 14 (1)
von Emmy Laybourne

Bewertet mit 4 Sternen

Während der ersten halben Seite spricht Emmy Laybourne den Leser mit der du-Perspektive direkt an, was ich sehr eindrücklich fand und mich sofort in die Geschichte gezogen hat.
Danach wechselt sie in die ich-Perspektive und lässt Dean seine Geschichte erzählen.

Schon nach wenigen Seiten nimmt das Drama seinen Lauf und die Autorin baut schnell Spannung auf. Durch einen starken Hagelsturm verunfallt der eine Schulbus und die Schüler beider Fahrzeuge suchen im Einkaufszentrum Unterschlupf. Als das Netz zusammenbricht und der Strom ausfällt, macht das Gebäude die Schotten dicht und die 14 Schüler sind eingeschlossen.

Das Setting des Einkaufszentrums hat mir ausgezeichnet gefallen. Erste Hilfe Artikel, Lebensmittel und alles andere zum Überleben ist also vorhanden und doch müssen sich die 'Jugendlichen' organisieren.

Dean ist ein sehr sympathischer Protagonist und alles andere als der momentane Trend zum attraktiven Sixpack-Bad-Boy. Er ist schüchtern, blass und dünn. In der Schule ist er eher der Aussenseiter und wird öfters gehänselt. Er uns sein kleiner Bruder Alex müssen sich also mit 12 weiteren Schülern in einer Notsituation organisieren. Na ist es vorprogarmmiert, dass die unterschiedlichsten Meinungen aufeinander prallen und Konflikte sind absehbar.
Im Klappentext ist zwar die Rede von 14 Jugendlichen, doch beim Lesen wird schnell klar, dass die jüngsten Kinder im Vorschulalter sind. Ein sehr positiver, denn er bringt frischen Wind in die Story. Die älteren Kids sind in diesem Ausnahmezustand also auch noch für die Kleineren verantwortlich.

Emmy Laybourne hat die Personen gut skizziert und jede Persönlichkeit mit eigenen Charakterzügen versehen, so dass ein Wiedererkennen gewährleistet ist. So trifft der tapfere Jägersmann auf die beste Turmspringerin, der beliebte Footballheld auf den nerdigen 'Booker'. Trotzdem hätte ich mich hier etwas mehr Tiefe gewünscht.
Dazu kommt, dass sich die Jugendlichen sehr oft in pubertierenden Streitigkeiten verstricken und so das wirkliche Drama fast ein bisschen in den Hintergrund rückt.

Emmy Laybournes Schreibstil ist einfach gehalten und sehr flüssig zu lesen. Durch das interessante Setting, eine aufgeheizte Atmosphäre und viel Spannung lässt sich das Buch innerhalb kürzester Zeit lesen.
Das Endzeitszenario ist realistsch beschrieben, so dass man sich die Ereignisse gut vorstellen kann und sich ab und zu fragt, was wohl die Zukunft für uns bereit hält.

Das Cover aus dem Heyne Verlag ist nicht wirklich spektakulär, doch wirkungsvoll.
Innen ist das Buch sehr übersichtlich aufgebaut. Unten an jeder Seite ist der aktuelle Tag vermerkt und jedes Kapitel besitzt eine informative Überschrift, die neugierig macht.

Fazit:
Mit "Monument 14" ist Emmy Laybourne ein äusserst spannender Reihenauftakt gelungen, der mir kurzweilie Lesestunden beschert hat. Ein tolles Setting, individuelle und sympathische Charaktere und permanente Spannung zeichen dieses Enzeitszenario aus.