Rezension

Remember When Love Was New

Remember when Love was new -

Remember when Love was new
von Anne Goldberg

"Wir haben genauso wenig Ahnung von der Welt wie die Kleinen. Vielleicht sogar noch weniger, weil wir nicht mehr richtig hinsehen. Aber unsere Fehler – die sind gigantisch. Und weil uns der Mut unserer Kindheit abhandengekommen ist, schreiben wir Listen, um sie zu beheben."

Eine Rückkehr, die Aileens Welt auf den Kopf stellt. Ihr Ex-Freund Hamish ist zurück und im Schlepptau sein Sohn Nick, der ausgerechnet auf die Schule geht, in der sie unterrichtet.

Das war mein erster Roman der Autorin. Der Klappentext klang sehr vielversprechend, weshalb ich mich gefreut hatte, es lesen zu dürfen. Dennoch war es nicht ganz meine Geschichte, da mir einige Elemente nicht sehr gut gefallen haben, außer die mit dem kleinen Nick. Es wird aus der Sicht von Aileen, auch Leena genannt und Hamish erzählt. In den jeweiligen Kapiteln lernen wir beide gut kennen, ebenso Hamishs Sohn, Nick. Aileen und Hamish sind tolle Protagonisten, die sich gut in die Geschichte einfügen, dennoch war es eher ein Dahinplätschern oder ein Sich-im-Kreis-Drehen. Als dann der Plottwist kam, war ich kurz von den Socken gehauen worden und dennoch war es mir zu wenig. Es wurde mir alles zu schnell aufgelöst und es hätten noch ein paar Seiten mehr sein können.

Was ich zudem sehr schade fand, war, dass Aileen über die dreizehn Jahre hinweg, keinen anderen Freund und somit nur Hamish im Kopf und im Herzen hatte. Und kaum bändeln sie langsam wieder an, natürlich will sie das erst gar nicht, wie sollte es anders sein – kam es mir vor, als wäre nichts gewesen. Als hätte es die SMS von Hamish vor dreizehn Jahren gar nicht gegeben. Was war also manchmal mit Leena los? So manches Mal hat mir einfach etwas gefehlt, auch wenn ich es nicht genau benennen kann. Und das, obwohl Leena sehr gut kontern kann, wenn sie will.

Die Art von Hamish war mir an manchen Stellen sehr hart und egoistisch vorgekommen, auch dann, als er ihr Ablehnung entgegenbringt, die sie gar nicht verdient hat. Und das nur, obwohl sie helfen und das Beste aus der Situation machen wollte. So wie Hamish immer beschrieben wurde, fand ich, dass diese Art gar nicht zu ihm passte. Hier hätte ich mir einen anderen Handlungsablauf gewünscht. Denn gerade als die nächste Situation auftaucht, ist Aileen einfach für ihn da. Hamish hätte gern etwas allein auf weiter Flur sein können, auch wenn das, was ihm widerfuhr, alles andere als schön war. Aileen hätte somit aber wenigstens Stärke bewiesen und ihm gezeigt, dass es so nicht ging, wie er mit ihr umgegangen war. Sie ist einfach im ganzen Buch eine liebe Seele gewesen. Gut hingegen fand ich, dass Konflikte, blöde, verletzende Sprüche und Wutausbrüche besprochen wurden und nicht einfach offen stehen blieben.

Die Details aus der Vergangenheit, die immer mal wieder vorkommen, fand ich nicht schlimm, könnte für andere aber etwas sprunghaft wirken. Dennoch kam ich gut mit dem Schreibstil zurecht und flog nur so durch die Geschichte, die für mich zwar kein Highlight war, mich aber gut unterhalten hatte.