Rezension

Gute Idee mit Luft und Raum nach oben

Vanitas - Schwarz wie Erde - Ursula Poznanski

Vanitas - Schwarz wie Erde
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Inhaltsangabe:

Caros Leben ist ein einziger Alptraum, denn sie wird stets gejagt von ihrer eigenen Angst entdeckt zu werden. Sie führt ein Leben unter fremder Identität und lebt zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in Wien. Dort arbeitet sie in einem unauffälligen Blumenladen neben dem Friedhof und ist es gewohnt verschlüsselte Blumenbotschaft mit ihrem Auftraggeber auszutauschen. Ein Jahr zuvor war sie als Polizeispitzel einer der brutalsten Banden des organisierten Verbrechens auf der Spur. Doch was ist damals wirklich passiert und was hat es mit dem aktuellen Blumengruß auf sich?

 

Meine Meinung:

„Vanitas – Schwarz wie Erde“ von Ursula Poznanski ist ein Thriller, der mich mehr an einen seichten Krimi, statt an einen spannenden Thriller im gewohnten Poznanski-Stil erinnert und mich eher ernüchtert zurückgelassen hat. Es ist der erste Band der Vanitas-Reihe.

Zwar ist der Schreibstil gewohnt angenehm zu lesen und auch flüssig, aber die Umsetzung der Idee verspielt einfach zu viel Potenzial. Der Einstieg in die Geschichte konnte mich zu Beginn noch fesseln, ein Leben in ständiger Angst, trotz des gegebenen Polizeischutzes jedoch auf alles zu verzichten und dann auf einmal selbst wieder in den Einsatz als Undercoveragentin eingesetzt zu werden, obwohl das eigene Leben auf dem Spiel steht, … Dabei blieben mir einige Handlungen einfach unbedacht und ein Teil der Szenen wirkte stattdessen krampfhaft konstruiert und aufgesetzt. Nach dem Prolog verlor die Geschichte einfach an Tempo, das Verhalten der Protagonisten blieb oft durch zu wenig Backgroundwissen nicht nachvollziehbar. Handlungen schienen teils unpassend und die Szenen entwickelten sich eher als eine Art Aneinanderreihungen von Geschehnissen, denen die Spannung verloren ging. Die Geschichte entwickelt sich nur langsam und es mangelt an Infos zu Caros Vorgeschichte. Wir erhalten als nur vage Andeutungen was geschehen sein könnte. Erst im letzten Viertel überschlagen sich die Ereignisse und die Geschichte nimmt Vollgas auf Ende des ersten Bandes.

Die Protagonistin Caro ist schwer traumatisiert und leidet unter Panikattacken. Doch fehlt es ihr an Tiefe und sie blieb trotz aller Handlungen eher blass und farblos. Aber auch die anderen Charaktere können nicht hervorstechen und gehen im Geschehen eher unter.

Sehr gelungen hingegen fand ich die Idee mit der „Sprache der Blumen“. Diese taktisch zu verwenden um Botschaften zu überbringen, denn ein jede steht für etwas anderes. Warnung, Sorge oder gar tödliche Absichten. So gesehen konnte die Autorin mich doch über den seichten Plot eines angekündigten Thrillers mit einigen Fakten besänftigen und ich hoffe einfach, dass alle offenen Fragen im zweiten Band geklärt werden und dieser mit mehr Spannung voranschreitet.

 

Fazit:

„Vanitas – Schwarz wie Erde“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski mit guter Idee und nicht voll ausgenutztem Potenzial. Geschichte und Charaktere lassen noch viel Luft und Raum nach oben um im zweiten Band hoffentlich richtig durchzustarten.