Rezension

Eine unkonventionelle Ermittlerin und ein Fall, der unglaublich wendungsreich und komplex ist

Vanitas - Schwarz wie Erde - Ursula Poznanski

Vanitas - Schwarz wie Erde
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Zu meiner Schande muss ich gestehen, daß es mein erstes Buch der Autorin ist. Aber ganz bestimmt nicht das letzte.
Ursula Poznanski hat eine sehr einnehmende und bildhafte Art zu schreiben, die mich sofort begeistert hat.
Zu Beginn brauchte ich allerdings etwas um richtig in das Geschehen hineinzukommen. Was zum einen an der ruhigen und auch etwas beklemmenden Atmosphäre lag.
Und zum anderen musste ich mich erst mit Caro anfreunden. Die auf den ersten Blick etwas monoton und langweilig wirkt. Nichtsdestotrotz hatte sie aber etwas an sich, das mich sofort fasziniert und nicht mehr losgelassen hat.
Weibliche unkonventionelle Ermittler mag ich ja total. Und deswegen finde ich es sehr toll, das sie immer mehr zum Zuge kommen.
Caro fügt sich sehr gut in diese Reihe ein. Auch wenn sie noch an ein paar Feinheiten arbeiten muss.
Sie hat etwas sehr gehetztes und düsteres an sich. Gerade zum Beginn wirkt sie etwas verrückt und manisch. Erst wenn man hinter die Fassade blickt und mehr über die Hintergründe erfährt, kann man es verstehen.
Umso überraschter war ich tatsächlich als sie diesen Auftrag angenommen hat.
Denn dieser Auftrag hatte es wirklich in sich.
Ich mochte vor allem die Blumenbotschaften total gern. Es ist mal etwas komplett neues und hat mich sofort begeistert. Aber zugleich wirkte es auch sehr unheimlich und bedrohlich auf mich.

Die Charaktere die dabei hervorgekommen sind , haben mir sehr gut gefallen. Sie wirkten lebendig, greifbar und einfach glaubhaft auf mich. Ebenso wie Carolin selbst.
Tatsächlich hat man hier das Gefühl, jeder hätte seine Leichen im Keller versteckt. Was den ganzen Fall ziemlich komplex und abwechslungsreich gestaltete.
Die unterschwellige Spannung war kontinuierlich spürbar und tatsächlich konnte ich das Buch nicht einen Moment zur Seite legen.
Man erlebt dabei nicht nur Carolins Perspektive. Sondern in vereinzelten Abschnitten auch die Gewalttaten. Was für mich unglaublich interessant war.
Dabei spürt man Angst und Wut merkt als deutlich.
Dennoch stieg ich zu keinem Zeitpunkt hinter das Geheimnis oder den Täter selbst.
Umso erschütternder war die Auflösung für mich. Damit war keinesfalls zu rechnen und hat mir jeglichen Wind aus den Segeln genommen.

Das letzte Drittel hat mich in eine wahre Gefühlsachterbahn katapultiert.
Ich war berührt, wütend, und konnte einfach nicht fassen, was sich vor meinen Augen herauskristallisierte.
Es hat mich wirklich sprachlos gemacht.
Ursula Poznanski hat hier einen Kriminalroman geschaffen, der nicht nur mit einer unkonventionellen Ermittlerin punktet.
Sie zeigt Abgründe auf, die tiefer kaum sein könnten.
Dabei geht es um Macht, Rivalitäten und Rache und gleichzeitig um noch so viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht.
Es geht um Verwundbarkeit, um Einsamkeit und auch um Wut und Traurigkeit.
Für mich definitiv ein Highlight. Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht. Es brennt mir förmlich unter den Nägeln.

Fazit:
Mit dem Auftakt der Vanitas Reihe hat mich Ursula Poznanski überrascht und komplett aus den Socken gehauen.
Düster, Beklemmend.
Voller Abgründe und Geheimnisse.
Eine unkonventionelle Ermittlerin und ein Fall, der unglaublich wendungsreich und komplex ist.
Ein Kriminalroman in dem nichts ist, wie es scheint.
Ein Buch ,das wirklich sehr gut ausgearbeitet ist und in dem bis zum Schluss alles im Dunkeln bleibt.
Ich kämpfte zumindest auf verlorenem Posten.
Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Ich hab es schon nach 100 Seiten geliebt und es ist ein absolutes Highlight.
Bitte ganz dringend mehr davon.