Rezension

Ein Jahreshighlight

Vanitas - Schwarz wie Erde - Ursula Poznanski

Vanitas - Schwarz wie Erde
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Vanitas ist eines meiner liebsten Bücher geworden und hat von mir vollkommen verdient die vollen fünf Sterne bekommen. Hier stimmte für mich einfach das Gesamtpaket. Carolin auf ihrer Reise durch Wien und München zu begleiten war wirklich Nervenkitzel pur und ich war mehr als einmal verwirrt, wie dieses Buch enden wird.

Zunächst aber einmal zu der Story. Wir lernen Carolin kennen, die sich vor jemandem versteckt hält, der sie umbringen will und wird von der Polizei zu einem neuen Fall hinzugezogen. Somit zieht sie von dem sicheren Wien in das unsichere München und begibt sich erneut in Gefahr.

Ich muss sagen, dass ich die Vorgeschichte dazu sehr gerne lesen würde. Also Carolins Zeit vor Wien. Das stelle ich mir ebenso spannend vor, wie diesen ersten Auftaktband. Der Anfang zog sich zunächst etwas hin und ich kam nur schleppend voran. Je weiter es jedoch auf den Hauptteil zusteuerte, desto spannender wurde es. Immer wieder dieser Wechsel zu einer anderen Szene, einen anderen Mord war etwas, was ich nicht gebraucht hätte, was jedoch zu der Spannung beitrug. Zum Ende hin, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es kamen immer wieder diese unvorhersehbaren Wendungen gepaart mit einer recht schnellen Handlung welche einen angenehmen Spannungsanstieg verursachten aber auch das eigene Interesse nährte. Dabei schaffte die Autorin es, die Handlung nicht zu verwirrend zu gestalten. Insgesamt hatte der Spannungsbogen für mich zwei Höhepunkt, einmal kurz vor Ende, vor der großen Auflösung und zum anderen die letzten paar Seiten die mich sehnsüchtig auf den zweiten Band warten lassen, den ich mir direkt kaufen musste.

Der Schreibstil von Ursula Poznanski gefiel mir auch bei diesem Buch wieder richtig gut. Ich konnte eine neue Seite von ihr entdecken. Weg von dem Jugendlichen hin zu richtigen Psychothrillern. Das führt zu einem Interesse über verschiedene Altersstufen hinweg und das macht sie zu einer guten Autorin.

Die Charaktere haben das Buch beinahe lebendig werden lassen. Während der Achterbahnfahrt durch den Spannungsbogen konnten wir die verschiedenen Charaktere lieben und hassen lernen. Besonders im Kopf geblieben ist mir dabei Robert und natürlich Carolin.

Carolin ist die Art mysteriöse Protagonistin, die einen dazu animiert, ihr zu folgen. Und ich bin ihr gefolgt. Durch ihre kleinen Geheimnisse wurde sie zu einem Charakter, den man erforschen wollte. Die Autorin hat uns hier in kleinen Häppchen die Informationen geliefert und es setzte sich nach und nach das Puzzle zusammen. Die Verwandlung die sie durchmachte war wirklich gut dargestellt. Unter Betrachtung ihres psychischen Problems und den Informationen ihres Charakters zeigte sich, wie genau sie sich veränderte. Sie wurde kaum spürbar immer stärker und blieb doch in ihrer Angst gefangen.

Robert war mir zunächst sympathisch und auf eine gewisse Weise jedoch auch unsympathisch. Vollkommen unerklärlich und doch interessant für mich. Er war nicht oft direkt präsent und doch blieb er einem im Kopf. Das Ende jedoch schockierte mich dann in Bezug auf Robert kein bisschen muss ich sagen. Irgendwo war mir klar, dass Robert nicht nur Carolin helfen möchte sondern auch eigene Ziele verfolgt. Welche diese sind, erfährt man hoffentlich noch.

Die Emotionen der einzelnen Charaktere wurden gut und authentisch ausgearbeitet sowie dargestellt. Dabei zeigte die Autorin eine gewisse Detailliebe die ich bereits aus anderen Büchern kenne. Jeder Charakter agiert auf seine eigene Art und Weise und sie vermischen nicht zu einem Einheitsbrei. Dabei zeigen sich auch in den Charakteren unvorhergesehene Wendungen.

Insgesamt liebe ich dieses Buch, es hat mir meinen Monat versüßt und mich mit auf eine bittersüße Reise genommen. Ich bin und bleibe ein riesiger Fan von Ursula Poznanski und nicht nur deshalb erhält es von mir die vollen fünf Sterne.