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An dieses Buch bin ich mit falschen Erwartungen herangegangen. Ich habe mit einer Geschichte über Aussteigerinnen gerechnet, das karge Leben in der Wildnis, Zusammenhalt unter Schwestern, ein bisschen entbehrungsreiches Survival mit Lagerfeuerromantik und von dieser Erwartung sollte man sich direkt verabschieden.
Genialer kann man das nicht machen. Irene Dische schreibt eine Autobiographie, indem sie ihre Großmutter zu Wort bittet. Die Großmutter der Autorin erzählt höchst persönlich von ihrem Leben und von ihrer Ehe mit einem jüdischen Mann zur Nazizeit und ist dabei auf sehr snobistische Art tolerant.
Ich war von „Tyll“ schwer beeindruckt und habe dieses Buch für einen sicheren Tipp gehalten. Und der Prolog scheint das noch absolut zu bestätigen. Da wird ein dementer Mann aus seinem Pflegeheim in eine Fernsehshow gezerrt. Man möchte ihn zu seiner Vergangenheit als Filmschaffender befragen, aber er gibt nicht die Antworten, die man sich gewünscht hat.
Das ist auf jeden Fall mal ein ganz anderer Weltuntergang. Ich habe schon einige gelesen aber so etwas noch nicht. Hier gibt es eine grauenhafte tödliche Pflanze, eine Killerpflanze, resistent gegen alles und jedes, die die Menschen verätzt, vergast, verbrennt.
Dieses Buch ist umwerfend, in jedem Sinn des Wortes. Das liest man nicht, man durchleidet es und im letzten Drittel haut es einen um.
Dies ist ein wunderbares Buch, ein Buch zum zweimal oder vielleicht auch dreimal hören und das Buch, das ich allen meinen Freunden schenken möchte. Es ist originell, sehr klug, sehr anrührend, so wahr und dabei noch saukomisch.
Die Qualität dieses Buches ist auf jeden Fall, dass es höchst plastisch Gefühle transportiert. Leider konzentriert es sich darauf und verzichtet gänzlich auf eigentlich alles andere. Ambiente gibt es so gut wie gar nicht, Personen kommen aus dem Nichts und bleiben gesichtslos, die Handlung muss man erahnen.
Dieses Buch ist eine Grenzerfahrung. Und die Tatsache, dass es als lustiges Buch angekündigt wird, ist wirklich irreführend. Es ist ironisch bis sarkastisch und räumt bitterböse mit allen Klischees auf, mit denen man die Mutterschaft in der Regel belegt.
„Über Carl reden wir morgen“ steht auf dem Cover und das ist Programm. Es dauert satte 200 Seiten bis Carl überhaupt geboren wird. Bis dahin klären wir seinen familiären Hintergrund und der ist umfangreich. Und dann, kaum erblickte er das Licht der Welt, ist er schon im Krieg.
Im Altersheim in Isafjörður treffen sich zufällig der junge Lárus und der steinalte Grímur. Lárus ist der Hausmeistergehilfe, nebenberuflich Drogendealer, und versucht mit dem geringst nötigen Aufwand durchs Leben zu kommen. Und Grimur ist eine Legende, der Schreck seiner Kindertage, Grimur der Schlächter wurde er genannt und soll seine Schwester getötet haben. Kann das sein?
Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich mit diesem Buch angefreundet hatte. Aber als es dann so weit war, konnte ich es kaum noch weglegen.
Eigentlich ist dieses Buch kein Roman sondern eine wahre Geschichte. Anne Berests Großmutter hat eine mysteriöse Postkarte bekommen und das veranlasst Anne zu einer umfangreichen Recherche. Sie erzählt die Geschichte ihrer Familie von den 20er Jahren bis heute, befragt Familienmitglieder, bekommt Briefe, Mails, liest Notizbücher.
Ganz sicher hat dieses Buch ein großartiges Thema, eine geniale Idee und ist philosophisch tiefschürfend. Leider versteckt es all das in einer unglaublichen Weitschweifigkeit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Thema überhaupt verstanden hätte, hätte es der Klappentext nicht zusammengefasst.
Das gibt es selten, aber in diesem Fall ist das Cover besser als das Buch. Ein klein wenig Feuer hätte das Buch gut gebrauchen können.
Das ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich alles stehen und liegen gelassen habe, um ein Buch fertig zu lesen. Es ist kein perfektes Buch, aber es ist fesselnd und anrührend, warmherzig, immer ganz nah an der Kitschgrenze und trotzdem irgendwie kuschelig traurig schön.
Die Schulmädchen, die von der Boko Haram Gruppe entführt wurden, das ist ein Thema, das jeden bewegt. Wie kann so etwas passieren? Wie hält man das aus und wie kann man danach noch ein Leben führen? Das alles erzählt uns dieses Buch, nur hält es sich nicht mit Erklärungen auf.
Ok, niemand erwartet von diesem Werk Tiefgang. Es ist auch zunächst einmal genau das, was man erwartet: unterhaltsam mit ein bisschen amerikanischer Kleinstadtidylle, herzensguten Menschen und engagierten Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen für die Bibliothek in Dings brennen oder in Bums eine eröffnen möchten.
Wie können Kinder mit einer alkoholsüchtigen Mutter aufwachsen? Tilda und Ida haben sich damit arrangiert. Eigentlich ist Tilda viel mehr Mutter für Ida als ihre echte Mutter, die entweder depressiv oder betrunken ist, wenn nicht gar beides.
Ich habe keine Ahnung, was dieses Buch mir sagen wollte. Zwischenzeitlich dachte ich mal, es könnte so eine Art Variation auf den Zauberer von Oz sein, bei der wir lernen: „Es ist nirgends schöner als daheim.“ Hinten raus verflüchtigt sich dieser Eindruck. Das Ende habe ich gar nicht verstanden.
Endlich mal ein Buch mit gut platzierten Triggerwarnungen: (Spuren von protestantischer Ethik), (Grausamkeit, Alte Musik), (Schimpfwörter, H-Milch), jede der aussagkräftigen Kapitelüberschriften hat noch einen kleinen bissigen Zusatz, das macht großen Spaß.