Eine Chronik des Grauens
Bewertet mit 3 Sternen
Die Schulmädchen, die von der Boko Haram Gruppe entführt wurden, das ist ein Thema, das jeden bewegt. Wie kann so etwas passieren? Wie hält man das aus und wie kann man danach noch ein Leben führen? Das alles erzählt uns dieses Buch, nur hält es sich nicht mit Erklärungen auf.
Da ist Maryam, von der wir sehr lange noch nicht mal ihren Namen erfahren. Sie wird entführt und es passiert ihr alles, was man sich in seinen übelsten Träumen ausmalen kann. Das ist schrecklich, berührt aber längst nicht so sehr, wie es sollte, weil sich das Buch nicht groß mit Erklärungen aufhält und auch auf Personenzeichnung komplett verzichtet.
In einem eher aufzählenden als erzählenden Stil wird hier eine Chronik des Grauens entworfen, die die Situation in Nigeria aufzeigt und ein hoffnungsloses Bild davon malt. So gesehen ist dieses Buch schon aufschlussreich, nur eine gute Lektüre ist es nicht. Man erfährt von Gräueln aber nichts über die Hintergründe. Figuren kommen und gehen, haben aber kein Gesicht.
So ein Buch sollte aufrütteln und erschüttern, dieses hier schafft es tatsächlich, trotz tragischster Ereignisse zu langweilen.