Wie weit darf Überwachung gehen?
Cy Baxter, Vorstand eines riesigen Tech-Giganten, ruft zu einem Versteckspiel größerer Dimension auf: Du hast zwei Stunden Zeit unterzutauchen, dann lassen sie ihr neu entwickeltes Spionageprogramm auf Dich los. Schaffst Du es, 30 Tage nicht gefunden zu werden, dann wartet ein Gewinn von 3 Millionen Dollar. Welches Versteck würdest Du wählen?
Eine der Teilnehmer:innen ist Kaitlyn, eine unscheinbare Bibliothekarin. Sie ist überraschend zäh und verfolgt ganz eigene Ziele.
Cy erhofft sich einen vollen Erfolg seines Projekts und dadurch einen großen Deal mit der CIA. Er ist überzeugt vom gesellschaftlichen Nutzen seiner Arbeit und meint ein Großteil der Bevölkerung steht hinter seiner Vorstellung von Sicherheit und präventiver Überwachung.
Wie kritisch diese Macht ist, wie stark sie ausgenutzt werden kann und auch wie manipulierbar sie ist, davon handelt dieser Roman.
Von der ersten Hälfte war ich leider enttäuscht. Es kam bei mir kein Lesefluss auf. Die Figuren waren alle unnahbar und ich konnte für keinen Sympathien aufbringen. Es wurde auch etwas Potenzial in meinen Augen verschenkt, da die weiteren Teilnehmer:innen des Wettbewerbs nur kurz angerissen wurden. Die Kapitel sind sehr kurz, für meinen Geschmack zu kurz. Ständig wechselt die Erzählperspektive. Den Handlungsstrang um Kaitlyn empfand ich als spannend, den um die Techfirma und Cy als zu langatmig.
Die Handlung erfährt dann eine größere Wendung. Kaitlyns Geheimnis wird aufgedeckt und wir lernen sie besser kennen. Ich konnte dann eine bessere Verbindung zu den Figuren aufbauen. Außerdem nimmt die Geschichte für mich an Spannung auf, da es viele überraschende Wendungen gibt. Mit der Gut-/Böse-Zeichnung wird etwas übertrieben.
Einige relevante Entdeckungen werden dann doch noch von Menschen und nicht der Maschine gemacht. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, damit hatte ich nicht gerechnet.
Insgesamt ein mittelmäßiges Buch mit einigen Längen, das aber relevante Themen anspricht und auch einige unerwartete Wendungen präsentiert.