Perfekt bis auf das letzte Drittel
Bewertet mit 4 Sternen
"Going Zero" von Anthony McCarten hat mich von Beginn an so gefesselt, dass ich ihn fast am Stück weggelesen habe. Einmal begonnen, kann man ihn kaum noch aus der Hand legen.
Um die CIA zu bedingungsloser Zusammenarbeit mit ihm zu bewegen, ruft Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter zu einem Wettbewerb auf. 10 ausgewählte Kandidaten sollen einem neuen Überwachungsprojekt seiner Firma für 30 Tage entgehen und wer das schafft, dem winken 3 Millionen Dollar. Das ist eine sehr spannende Vorgabe, da man ja selber weiß, we schwer es ist, keinerlei Datenspuren zu hinterlassen. Und hinter diesen 10 Personen ist dann ja rund um die Uhr ein ganzes.perfekt ausgebildetes Team auf den Fersen, mit der neueseten Soft- und Hardware.
Die einzelnen Kandidaten werden eingeführt, das hätte für mich gerne noch ausführlicher sein dürfen, der Fokus liegt hier eindeutig und fast ausschließlich auf der Bibliothekarin Kaitlyn Day. Schade um das Potential, denn es wurden ja jeweils 5 Spezialisten und 5 Normalbürger ausgewählt.
Abwechselnd zu kurzen Kapiteln von den Kandidaten gibt es welche von den Verfolgern und auch dem Firmenchef Cy Baxter, der auch noch ein ganz eigenes Ziel verfolgt. Damit ist er aber nicht der einzigste, denn auch Kaitlyn verfolgt ganz eigene Pläne.
Sehr spannend ist diese Verfolgungsjagd gemacht, wenn vorgestellt wird, welche Methoden die einzelnen Kandidaten nutzen und was sie, letztendlich, verraten hat. Kaitlyns Tricks hätte ich auch gerne noch intensiver mitverfolgt, die werden erst später etwas aufgeklärt.
Ganz erschreckend wird hier herausgestellt, welche Methoden zur Überwachung und Verfolgung es schon gibt, die meisten sind uns alltäglich bekannt und was da noch denkbar wäre. Das macht auch Angst, wenn man nicht paranoid ist.
Das Buch hat von Anfang an viel Tempo, schon durch die kurzen, schnell wechselnden Perspektiven und dem Countdown mit der Zeit.
Im letzten Drittel des Buches gibt es nochmal eine komplette Wendung des Inhalts zu einem anderen Thema, die ich so überhaupt nicht gebraucht hätte und die mir so auch nicht gefiel, in diesem Zusammenhang. Das konnte mir das Lesevergnügen, welches ich bis dahin hatte, aber auch nicht mehr zerstören.
Wenn das Buch bei der begonnenen Thematik geblieben wäre, wäre es fast der perfekte Thriller gewesen.