Rezension

Wie eine Frau an Macht gewinnt

Mrs Agatha Christie -

Mrs Agatha Christie
von Marie Benedict

Bewertet mit 3 Sternen

Mit den „Miss Marple“-Filmen hat mir Agatha Christie meine ersten Albträume beschert. Selbst heute, als erwachsene Frau, kann ich die schwarz-weißen Filme nicht allein sehen, da sie mir zu gruselig sind. In meinen Augen hat sie mit Hercule Poirot und Miss Marple zwei der größten Detektive überhaupt geschaffen. Von daher war mir der Name Agatha Christie immer ein Begriff, allerdings wusste ich noch gar nichts über ihre Person. Erst über den Klappentext habe ich erfahren, dass sie einmal für elf Tage verschwunden ist.

Agatha ist mit den Geschichten von Sherlock Holmes groß geworden und hatte schon früh den Wunsch einmal selbst einen kniffeligen Kriminalroman zu schreiben. Sie wollte die Leser überraschen und zum Mitraten bewegen. Erst eine Wette mit ihrer großen Schwester, die nicht glauben wollte, dass sie sich eine so komplexe Geschichte ausdenken könnte. Das war für sie Ansporn genug, um es sich und auch ihrer Schwester zu beweisen. In diesem Roman wird zwar erzählt, wie es zu dem ersten „Hercules Poirot“-Roman gekommen ist, allerdings wird danach nicht mehr sonderlich stark darauf eingegangen, wie sie zu den anderen Büchern inspiriert worden ist.

Der Fokus des Romans liegt eindeutig auf der Beziehung von Agatha zu ihrem Ehemann und wie es dazu gekommen ist, dass sie für beinahe zwei Wochen verschwunden ist und es eine riesige, polizeiliche Suche gab. Zu der Zeit hat sie dadurch wahrscheinlich genauso viel Beachtung bekommen, wie durch ihre Romane. Ich muss gestehen, dass ich zwar beeindruckt von ihr als Persönlichkeit war, allerdings muss ich auch gestehen, dass ich weder sie noch ihren Mann sympathisch fand. Es war für mich interessant, dass die Geschichte eigentlich keinen Sympathieträger hatte, aber sie war trotzdem spannend.

An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin mehr auf die weiteren Romane von Agatha Christie eingegangen wäre oder auch noch einen Ausblick gegeben hätte, wie es nach ihrem Verschwinden mit dem Leben von Agatha weiter ging. Ich bin dennoch froh, dass ich zumindest etwas über ihr Leben gelernt habe. Da ich vorher und zu meiner Schande auch jetzt noch nicht mehr über sie gelesen oder recherchiert habe, kann ich nicht sagen, ob alle Fakten den Tatsachen entsprachen, aber es klang für mich in jedem Fall alles schlüssig. Ich hoffe, dass noch mehr faszinierende Frauen der Weltgeschichte in dieser Buchreihe vorgestellt werden.