Rezension

Das Verschwinden der Agatha Christie

Mrs Agatha Christie -

Mrs Agatha Christie
von Marie Benedict

Bewertet mit 4 Sternen

Agatha Miller lernt im Jahr 1912 ihren späteren Mann Archibald Christie kennen. Obwohl ihre Familien dagegen sind, heiratet sie Christie während des Ersten Weltkrieges. Wie es zu der Zeit üblich ist, ordnet sich Agatha ihrem Mann unter und will ihm eine perfekte Ehefrau sein. Sie ist so auf ihn fixiert, dass sogar ihre Tochter Rosalind zurückstehen muss. Aber Archibald distanziert sich immer mehr von Agatha, je erfolgreicher sie mit ihren Büchern wird. Im Dezember 1926 dann verschwindet Agatha Christie. Man findet ihr leeres Auto mit ihrem Pelzmantel, dabei ist es in der Jahreszeit doch sehr kalt. Überall wird nach ihr gefahndet. Nach elf Tagen taucht sie wieder auf, behauptet sie hätte eine Amnesie gehabt. Mehr ist von ihr nicht zu erfahren.

Sie wurde auf ihre Rolle als Ehefrau durch ihre Erziehung vorbereitet. Daher versuchte sie, für Archibald die perfekte Ehefrau zu sein und es ihm immer recht zu machen. Doch das gelingt ihr nicht. So sehr sie sich auch bemüht, nie ist es richtig. Mit ihrem schriftstellerischen Erfolg kommt er nicht klar und sucht sich andere Beziehungen. Daher gerät er auch nach Agathas Verschwinden unter Mordverdacht.

Dieses elftägige Verschwinden nimmt die Autorin Marie Benedict als Grundlage, um daraus einen interessanten und spannenden Roman zu machen. Agatha Christie verschwand unter mysteriösen Umständen und tauchte auf, als sei nichts geschehen. Was wirklich passiert ist, weiß niemand, denn sie hielt sich zu dem Thema bedeckt. Nach Benedicts Version hat Agatha Christie ihr Verschwinden selbst initiiert. Danach gelingt es ihr, sich aus der Rolle, die sie als Frau bisher eingenommen hatte, zu befreien und ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Was damals wirklich geschehen ist, weiß niemand, aber diese Lösung erscheint mir schlüssig.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.