Rezension

Total goldig, wenig Spice und viel Paararbeit

Something Pure
von Kylie Scott

Bewertet mit 4 Sternen

Ein weiteres Buch von meinem Kylie Scott-Stapel, das ich vom SuB nehmen kann. Ich mag Kylies Schreibstil einfach und auch dieses Buch war eigentlich locker zu lesen, allerdings habe ich bei diesem Roman wieder eines gemerkt: Unternehmerfamilien und High Society sind einfach nicht meins. Aus irgendeinem Grund zieht das bei mir nie so, deshalb habe ich es auch zwischendurch mal weggelegt und brauchte ein paar Tage bis ich es durch hatte.

Kurz gesagt ist es eine „Cinderella“-Geschichte – Alice arbeitet als Barkeeperin in einer echt miesen Spelunke, lernt dort Beck als Hilfskellner kennen und beide verlieben sich mehr als gedacht. Doch Beck entpuppt sich als ein unfassbar reicher Unternehmersohn, der dem Druck der High Society entkommen wollte. Beide versuchen nun eine Beziehung in der neuen Umgebung aufzubauen, mit ziemlichem Widerstand von außen.

Ich mochte Alice super gerne, ich fands toll, dass sie als gut curvy und „normal/durchschnittlich“ beschrieben wurde – endlich mal wieder eine Protagonistin, die näher an der Realität ist und mir damit deutlich zugängiger ist. Ihre schlagfertige Art ist zum Schießen, auch wenn sie sie oft mehr als Schutz einsetzt statt als Waffe. Alice und Beck harmonieren von Beginn an echt gut miteinander, und auch Becks wirklich süße Art hat mir zugesagt.

Ich bin froh, dass Alice sich bewusst immer wieder den absolut realen Zweifeln gestellt hat: Ziehe ich wirklich durch halb Amerika für jemanden, den ich zeitlich kaum kenne? Möchte ich das? Lasse ich mich von anderen verändern, nur um von ihnen akzeptiert zu werden?

Die Familienprobleme und High-Society-Themen sind gut eingewoben und ich fands absolut genial, dass wir hier einmal den männlichen Protagonisten haben, der das ganze „langsamer“ angehen will. Denn Beck ist ziemlich überzeugt davon, dass zu früher Sex eine gute Beziehung zerstören kann. Ich musste sehr oft lachen, fands aber auch sehr erfrischend. Ich mochte es übrigens auch wahnsinnig gerne, dass die beiden immer und immer wieder miteinander geredet und kommuniziert haben, auch bei Problemen – großen wie kleinen.