Rezension

Wie sich der Milliardär in eine Kellnerin verliebt

Something Pure
von Kylie Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Wer bereits ein paar Bücher von Kylie Scott gelesen hat, der weiß, dass sie einen Faible für erfolgreiche Geschäftsmänner sowie die Welt der Reichen hat. Auch hier wird dieses Szenario wieder bedient. Alice arbeitet als Kellnerin, wodurch sie den Hilfskellner Beck kennenlernt. Sie lernen sich auf kleinen Dates nach ihren Schichten langsam kennen, als Beck zur Beerdigung seines Vaters gerufen wird. Da seine Familie in einem anderen Bundesstaat wohnt, bittet er Alice in zu begleiten. Was Alice bis dahin noch nicht weiß ist, dass Becks Familie steinreich und er selbst auch ein Milliardär ist.

Mir hat gerade der Einstieg in das Buch sowie das Kennenlernen der beiden gefallen. Es ist schon äußerst originell, wenn man versucht mit Jane Austen Zitaten versucht eine Frau zu verführen. Ich kann sagen, hier hat das ausgesprochen gut funktioniert, ohne kitschig oder abgedroschen zu wirken. Die Dialoge sind unterhaltsam und humorvoll geschrieben. So würde ich auch gerne jemanden kennenlernen. Da hätte ich mir sogar fast gewünscht, dass diese Phase in der normalen Welt noch ein bisschen länger gedauert hätte. Aber viel zu schnell tauchen die beiden ein in die Welt der Reichen.

Auch der weitere Roman zeichnet sich durch eine sehr angenehmen Schreibstil aus. Nicht ohne Grund konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es innerhalb eines Tages ausgelesen. Das amüsante Geplänkel zwischen Alice und Beck wird jedoch weniger, dafür treten andere Themen wie die großen Klassenunterschiede der beide in den Vordergrund. In meinen Augen hat sich hier Alice viel zu leicht in die Welt der Superreichen eingefügt. Ich hätte mir hier gerne noch mehr Gewissensbisse oder vielleicht sogar Abneigung gegenüber dem ganzen Konsum gewünscht.

Ansonsten hat mir das Spannungsgefüge von Becks Familie gefallen. Mit so viel Geld und so viel Ehrgeiz gehen manchmal die familiären Bindungen verloren. Das fand ich hier spannend gelöst und vor allem gab es hier sogar eine Entwicklung der Nebencharaktere. Von der Familie hätte ich gerne noch mehr gelesen und ich würde mir hier wünschen, dass die Autorin noch andere Familienmitglieder als Mittelpunkt für weitere Romane nutzen würde. Bis dato habe ich hierzu allerdings noch nichts in den Vorankündigungen gesehen.

Etwas enttäuscht war ich allerdings vom Ende des Romans. In meinen Augen passte dieser Abschluss nicht zum Rest des Buches. Hier wird das Tempo enorm gesteigert und meines Erachtens bleiben sich hier die Charaktere nicht mehr treu. Sie handeln anders als sie sonst im Verlauf der Geschichte gehandelt hätten. Das war für mich nicht ganz stimmig und hat einen unschönen Beigeschmack hinterlassen. Hier hätte etwas weniger Drama oder vielleicht zwei Kapitel mehr einen großen Unterschied gemacht.

Auch wenn die Idee für den Roman nicht neu ist, hat er mir dennoch gut gefallen. Der Schreibstil überzeugt wieder vollkommen, aber das Ende sowie die Klassenunterschiede hätten besser dargestellt werden können.