Rezension

Geld versus Liebe

Something Pure
von Kylie Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext: „Alice hat so ihre Zweifel an der wahren Liebe. Schließlich trifft sie bei ihrem Job in einer Bar nicht gerade die Vorzeige-Exemplare der männlichen Spezies - bis Beck auftaucht. Vom ersten Moment an ist da dieses warme Funkeln und Prickeln zwischen ihnen. Doch als Becks Vater überraschend stirbt, erfährt Alice, dass der unwiderstehliche Hilfskellner einer milliardenschweren Unternehmerfamilie entstammt. Als Beck sie bittet, ihm zur Seite zu stehen, kündigt Alice kurz entschlossen ihren ungeliebten Job und folgt ihm nach Denver. Dort findet sie sich in einer Welt wieder, in der Schein mehr wert ist als Sein. Alice und Beck müssen nun jeden Tag darum kämpfen, ihre Liebe nicht von Intrigen, Geld und Macht zerstören zu lassen ...“

Zum Inhalt: „Something Pure“ wird als moderne Cinderella-Story beworben, es setzt allerdings erst ein wenn das Märchen schon endet. Alice lernt in der Bar, in der sie arbeitet den Hilfskellner Beck kennen und irgendwie auch lieben – zumindest fasziniert er sie und sie möchte ihm eine Chance geben. Doch bevor es etwas Ernsteres werden könnte, wird Beck nach Hause beordert, sein Vater ist verstorben. Als Beck nach Alice schickt und sie zu sich einlädt, lässt sie sich darauf ein und muss erkennen, dass Beck aus einer milliardenschweren Familie stammt. Alice sieht sich mit einem ganz anderen Lebensstil und vor allem mit recht unerfreulichen Familienmitgliedern konfrontiert und auch Beck wirkt in dieser Welt ganz verändert. Kann sich Alice der neuen Situation anpassen ohne sich selbst zu verlieren und will sie das überhaupt? Ist Beck das alles wert?   

Meine Meinung: Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin Kylie Scott und meine Erwartungen an ihren lockeren, modernen und flüssigen Schreibstil wurden auch nicht enttäuscht. Den Grundgedanken der Story fand ich auch gut, es ist jetzt nicht gerade eine Neuerfindung – armes Mädchen verliebt sich in reichen Typen und dessen böses Umfeld macht Schwierigkeiten – aber der Plot funktioniert. Was mich etwas enttäuschte, war dass die Charaktere ein wenig farb- und leblos blieben. Selbst Alice, die als Ich-Erzählerin fungiert, bleibt arg flach. Und auch auf die Konflikte und Intrigen wartet man als Leser relativ lange, hier wäre in meinen Augen sehr viel mehr Potenzial gewesen. Auch das Thema der Liebe, immerhin ist Alice deswegen Beck nachgereist und Beck stellt sich dafür gegen seine Familie, flaut irgendwie ab und beschränkt sich auf einen gewissen Dirty Talk bzw. einige scharfe Szenen, die anscheinend untergebracht werden mussten, der Story aber nicht unbedingt weiterhelfen.  

Alles in allem ist „Something Pure“ eine durchaus unterhaltsame und kurzweilige Geschichte, die aber ihr Potenzial bei weitem nicht ausschöpft.