Rezension

Tolle Wendungen

Grabesstern -

Grabesstern
von Anne Mette Hancock

Bewertet mit 5 Sternen

Wow , seit langem mal wieder ein Buch, dass einen Schock und Nägelkaumoment in mir hervorgerufen hat.
Über das Thema Sterbebegleitung, als roten Faden des Buches, konstruiert die Autorin eine Geschichte über Menschen , die mit ihrer Schuld leben und letztendlich auch sterben müssen. Was diese Schuld bedeutet, und natürlich wie man den Schuldigen ausfindig macht. Dabei arbeiten Heloise und Eric wieder gewohnt konträr und neckend miteinander an einem Fall, der eine lange Zeit überspannt und schließlich in die Vergangenheit des Mannes führt , den Heloise versprochen hat, bis zum Ende zu begleiten.
Dabei kommen natürlich auch eigene Themen auf den Tisch und ich fand es gut, dass Heloise da ein wenig Entspannung erfährt, trifft sie doch den Mann wieder, den sie eigentlich noch immer liebt. Ob er noch zu haben ist, müsst ihr bitte selber herausfinden.
Der Schreibstil ist gewohnt routiniert und verschafft dem Leser eine ganz eigene Sicht in die Welt von Heloise und Eric. Beide Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, mit Ecken und Kanten und auch durchaus mit einigen nervigen Eigenschaften. Diese Eigenschaften kombinieren die beiden aber  zu einem Team, dass immer auf das eigene Bauchgefühl hört und nicht aufgibt, auch nicht, wenn der Mann, den es betrifft, die Auflösung nicht mehr erfahren könnte, weil er im Sterben liegt.
Das Ende bescherte mir besagten Schock und Nägelkaumoment, denn diese Wendung hätte ich so nie erwartet und fand sie sooooo genial ausgedacht. Klasse!
Manchmal komme ich bei skandinavischen Krimis ein wenig durcheinander ob der fremdartig klingenden Wegbeschreibungen , aber alles in allem kann man dieser Geschichte wunderbar folgen, toll miträtseln und sich ganz entspannt zurücklehnen und dieses wunderbare Buch mit allen Sinnen genießen.