Rezension

Der bislang spannendste und unvorhersehbarste Fall für Heloise Kaldan und Erik Schäfer

Grabesstern -

Grabesstern
von Anne Mette Hancock

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s? Für ihre Zeitung möchte Heloise einen Artikel über Sterbebegleitung schreiben. Hierfür wird sie als Sterbebegleiterin für Jan Fischhof tätig, mit dem sie sich anfreundet. Als der totkranke Mann in einem wachen Moment ein schreckliches Szenario beschreibt, beginnt Heloise, Nachforschungen über seine Vergangenheit anzustellen und landet in einem kleinen Dorf, in dem sie auch von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt wird.

Meine Meinung:

„Grabesstern“ von Anne Mette Hancock (S. Fischer Verlage GmbH, 2022, übersetzt von Karoline Hippe) ist der 3. Teil der Thriller-Serie um Heloise Kaldan und Erik Schäfer. Und dieser Teil hat es wirklich in sich! Das Cover hat mir wirklich gut gefallen und hat für mich bereits jetzt einen hohen Widererkennungswert. Den Schreibstil fand ich diesmal noch intensiver und lebendiger, als bei den ersten beiden Teilen. Und es war fast noch spannender, als in den beiden Fällen zuvor.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Aufhänger des Buches. Die ehrenamtliche Sterbebegleitung. Das fand ich interessant und erschreckend zugleich und habe mir vorgenommen, mich zu erkundigen, ob das auch hier möglich ist. Es muss schrecklich sein, den letzten Weg ohne jemanden zu gehen, der für einen da ist und einem die Hand hält. Das hat mir Heloise noch sympathischer gemacht, als sie mir sowieso schon ist. Und ich habe mich auch gefreut, dass sie in diesem Teil wieder auf Thomas trifft! Erik und seine Frau Conny sind für mich immer noch das perfekte Paar, die gemeinsam durch alle Hochs und Tiefs einer Ehe gehen und immer füreinander da sind.

Dann der Aufbau des Falls. Einfach genial, wie die Autorin aus dem Aufhänger, dem Artikel über Sterbebegleitung einen Thriller gemacht hat, der sich von der Spannung und den Verwicklungen immer mehr und mehr gesteigert hat. Die vielen Twists, die Vertuschungen, die mafiösen Strukturen in dem kleinen Ort, in dem Heloise recherchiert. Es war mitreißend, unvorhersehbar und obwohl ich eine dunkle Vorahnung hatte, war das Ende für mich doch überraschend und nochmals anders als gedacht. Und auch, dass die Autorin uns ihre Protagonisten persönlich näherbringt, gefällt mir gut. Man fühlt sich Heloise irgendwie verbunden. Und ich habe mich besonders gefreut, dass das Ende das Falles zugleich ein Neuanfang für Heloise darstellen kann. Da bin ich schon sehr gespannt, wie es im nächsten Teil weitergeht. Auch etwas, was für mich ein gutes Buch ausmacht: Dass ich mich nicht nur in der Geschichte selbst verlieren kann, sondern auch erfahren möchte, wie es persönlich mit den Charakteren weitergeht. Und das gelingt Anne Mette Hancock wirklich sehr, sehr gut!

Fazit:

„Grabesstern“ von Anne Mette Hancock war für mich noch spannender, noch emotionaler und noch mitreißender, als die beiden ersten Teile ihrer Thrillerserie um Heloise Kaldan und Erik Schäfer. Alleine, wie die Autorin es geschafft hat, über den Aufhänger zur Sterbebegleitung einen solchen rasanten und tiefgründigen Fall aufzubauen, der 20 Jahre und weiter in die Vergangenheit geht. Nie hätte ich vom Anfang des Buches auf dieses Ende schließen können. Es hatte mich komplett gefesselt. Es war spannend und unvorhersehbar. Hinter jeder Seite stecken neue Möglichkeiten, neues Grauen, neue Informationen und dennoch hat die Autorin uns am Ende nochmals komplett mit einem absolut genialen Twist überrascht! Das Ende eines grausamen Falls und zugleich ein möglicher Neubeginn für Heloise – einfach genial!

5 Sterne von mir, eine absolute Leseempfehlung und ich hoffe, bald mehr über Heloise, Erik und all die anderen lesen zu dürfen!