Rezension

Spannend mit überraschendem Ende

Grabesstern -

Grabesstern
von Anne Mette Hancock

Nach dem mich im letzten Jahr das herausragende Debüt „Leichenblume“ total begeistert hat und auch der Nachfolger „Narbenherz“ mich ebenso überzeugte, war ich sehr gespannt auf den dritten Fall für die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und den sympathischen Kommissar Erik Schäfer.

Für diesen Fall hat die Autorin ein recht schwieriges Thema ausgewählt. Es geht um Sterbebegleitung, ein Thema, über das kaum jemand in unserer Gesellschaft spricht. Heloise recherchiert dazu für ihre Zeitung. Da auch Erik Schäfers Ehefrau Connie als ehrenamtliche Sterbebegleiterin tätig ist, lernt sie auf diesem Weg den todkranken Jan Fischhof kennen. Zu ihm baut sie mit der Zeit eine ziemlich emotionale Verbindung auf. Als Fischhof in einem Gespräch ein grausames Geheimnis in seiner Vergangenheit andeutet, bei dem er schwere Schuld auf sich geladen hat, ist Heloises Neugier geweckt. Sie reist nach Jütland und stößt dabei auf einen alten Fall. Ende der 90er Jahre verschwand hier die damals 19jährige Mia Sark, der Fall wurde ungewöhnlich schnell als ungeklärt zu den Akten gelegt. Aber auch Erik Schäfer lässt seine Kontakte spielen und kann hilfreiche Informationen zu dem cold case liefern.

 

Der Schauplatz Südjütland kommt in diesem Thriller nicht von ungefähr. Die Autorin Anne Mette Hancock stammt selbst aus der Gegend, von daher waren die Beschreibungen des Schauplatzes sehr präzise, da sie der Autorin vertraut waren. Heloise recherchiert und ermittelt indessen immer weiter. Die Gemeinschaft des Dorfes deckt sich gegenseitig und auch die Polizei versucht so einiges zu vertuschen. Doch Heloise lässt sich durch nichts aufhalten, gräbt immer tiefer und deckt immer weitere Grausamkeiten auf. Sie will für Fischhof vor seinem Tod für ihn noch alles ins Reine bringen und versucht dabei auch gleichzeitig unbewusst den Tod ihrer eigenen Eltern dabei zu verarbeiten. Insgesamt geht es sehr spannend in dem Buch zu und gerade zum Ende hin hat sich die Autorin noch einmal eine absolut krasse Wendung einfallen lassen.

Insgesamt wieder ein spannender Thriller mit zwei mittlerweile liebgewonnenen Protagonisten. Gerade was deren Privatleben angeht, möchte man natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Aus dem Fall ans sich hätte man mehr herausholen können, dennoch war es wieder ein Thriller, der weit über dem Durchschnitt liegt.