Rezension

Stiefkind

Stiefkind - S. K. Tremayne

Stiefkind
von S. K. Tremayne

Rezension zu Stiefkind von S. K. Temayne

 

Titel: Stiefkind

Autor: S. K. Teymayne

Übersetzer: Susanne Wallbaum

Verlag: Droemer Knaur

Genre: Psychothriller

Preis: 14,99 €

Erscheinungsdatum: 01.12.2016

Isbn: 978-3426516621

 

Klappentext:

 

Rachel hat es endlich gut getroffen. Nach langen Single-Jahren hat sie den Anwalt David Kerthen kennengelernt und zieht mit ihm in sein Herrenhaus auf den Klippen von Cornwall. Mit den besten Absichten, auch für Davids Sohn aus erster Ehe, den 9-jährigen Jamie, eine gute Mutter zu sein. Denn Davids erste Frau kam auf tragische Weise in einer der überfluteten Zinngruben an Cornwalls Küste ums Leben. Doch Jamie verändert sich, scheint von düsteren Visionen geplagt - und platzt schließlich mit einem Satz heraus, den Rachel nicht mehr vergessen kann: „ An Weihnachten wirst du sterben ... und meine Mummy kommt zurück."

 

Meinung:

 

Immer wieder nehme ich mir vor, mich nicht von den Buchkäufen anderer auf Twitter und Instagram beeinflussen zu lassen. Doch wieder einmal bin ich in die Falle der „Gehypten Bücher“ getappt. Der Klappentext, der mich sehr angesprochen hatte und die durchweg positiven Reaktionen auf das Buch hatten mich schlussendlich zum Kauf verführt. Zum Glück musste lediglich ein Gutschein dafür herhalten.

 

Der Aufbau sowie der weitere Verlauf plätscherten geschlagene 200 Seiten vor sich hin. Immer wieder habe ich das Buch zur Seite gelegt und auch das ein oder andere Mal über einen Abbruch nachgedacht. 

 

Der Schreibstil ist angenehm anders. Die Gedanken der Protagonistin Rachel, herrlich verworren. Wären da nicht die ausufernden Beschreibungen der Minen und der Landschaften gewesen, die dem Roman immer dann einen Dämpfer verpasst haben, wenn die Stimmung gerade dabei war, sich zu steigern. Der Thriller wirkte dadurch künstlich in die Länge gezogen. Wer sich jedoch für die Geschichte von stillgelegten Minen interessiert, wird sich seine Freude damit haben.

 

Mit den Charakteren hatte ich so meine liebe Not. Wie auch in dem Psychothriller Saving Grace von der Autorin B. A. Paris, kam auch hier eine Hochzeit nach nur wenigen Monaten des Zusammenseins zustande. Eine Verwunderung der weiblichen Protagonisten darüber, dass diese Ehe dann nicht ganz rund läuft, ist für mich leider nicht verständlich. Der Großteil des Buchs wird aus Rachels Perspektive (Ich-Erzählung) geschildert. Einige wenige Kapitel sieht man durch Davids Augen (Dritte Person). Beide Figuren waren mir von Anfang an als unsympathisch erschienen, wobei dies zumindest bei David Absicht des Autors gewesen ist. Rachels Verhalten und Taten waren im weiteren Verlauf zwar nachvollziehbar, zu diesem Punkt hatte ich sie aber schon aufgegeben. Einzig Jamie konnte ich ins Herz schließen, da ich Mitleid mit dem Kleinen nicht unterdrücken konnte.

 

Mit dem Ausgang konnte mich der Autor noch einmal überraschen, den dieses Ende hätte ich nach all der Raterei nicht erwartet. War ich jedoch damit zufrieden? Nein, nicht wirklich. 

 

Fazit:

 

Eine Geschichte, die vor sich hin plätschert und erst ab der Hälfte Spannung Aufbaut. Dazu Charaktere, die einem nicht unter die Haut gehen können: Für mich war „Stiefkind“ leider nicht der fesselnde Thriller, den ich mir erhofft hatte.