Rezension

Spannend

Stiefkind - S. K. Tremayne

Stiefkind
von S. K. Tremayne

Rachel zieht kurz nach der Heirat mit ihrem Mann David und dessen Sohn Jamie auf den Landsitz der Familie. Ein einsam gelegenes Herrenhaus gebaut auf den Klippen von Cornwall und direkt über den stillgelegten Zinngruben, in denen Davids Exfrau und die Mutter von Jamie auf tragische Weise ums Leben kam. Jamie hat düstere Visionen und auch mit Rachel passiert etwas Unerklärliches.

S. K. Tremaynes zweiter Psycothriller geht unter die Haut. Er spielt direkt mit den Urängsten der Menschen und lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Man will unbedingt wissen, was passiert. Die Atmosphäre ist sehr düster gestaltet und spiegelt die Einsamkeit und das nahende Winterwetter sehr gut wieder. Stromausfälle, unpassierbare Straßen, alles Stilelemente, die dazu dienen die Spannung zu erhöhen. Anfangs plätschert die Geschichte noch etwas dahin, steigert sich aber im Laufe des Buches, bis sie am Schluß in einem furiosen Finale endet. Leider ist das Erzählte teilweise nicht ganz plausibel und realistisch, man hat manchmal Probleme zu verstehen, warum die einzelnen Charaktere so agieren. Für mich kann "Stiefkind" nicht ganz an den ersten Roman des Autors anknüpfen. Ich hatte bald schon eine Ahnung, wie die Geschichte enden wird und hatte auch teilweise Recht. Trotz einiger Mängel ein gutes Buch, das Fans von Psychthrillern sicher begeistern wird.